Jahresbericht 2005
Bearbeiter:
Dr. Burkhard BEINLICH (Dipl.-Biol.)
Frank GRAWE (Dipl.-Geogr.)
Sven MINDERMANN (Dipl.-Agraring.)
Uli WYCISK (Dipl.-lng.)
Walter KÖBLE (Dipl.-Geogr.)
4 Gebietsbetreuung/ Betreuung der Landnutzer
Die vielfältige naturräumliche Ausstattung des Kreises Höxter besteht aus überwiegend kleinflächigen, über den ganzen Kreis verteilten Lebensräumen, hier vor allem Kalkmagerrasen, die von landesweiter Bedeutung sind.
Vergleichbar wertvolle Lebensräume hat in NRW nur noch der Kreis Euskirchen aufzuweisen. Allerdings wurde dort der möglichen Verbuschung dieser Flächen bereits seit den 70-iger Jahren so konsequent begegnet, dass die Gehölze heute kaum noch auf die Offenflächen drängen.
Die in unserem Klimabereich vorhandenen Kalkmagerrasen tendieren dazu, sobald die Nutzung eingestellt wird, in relativ kurzer Zeit zu verbuschen. Aber auch bei kontinuierlicher Beweidung sind sie nicht gänzlich ohne mechanische Nachpflege dauerhaft zu erhalten (vgl. Kap. 5).
Diese "Besonderheit" betrifft in NRW im Wesentlichen den Kreis Höxter.
Vor diesem Hintergrund lud die Landschaftsstation die im Haupterwerb tätigen Schäfereien sowie die Fachbehörden am 6. April 2005 in das Steinerne Haus ein. Ein Austausch über das gemeinsame Interesse, die Magerrasen im Kreis in einem offenen, gut beweidbaren Zustand zu halten, war der Ausgangspunkt dieser Besprechung. Das Treffen wurde genutzt, um sich über die teilweise unterschiedlichen Vorstellungen und Notwendigkeiten zu verständigen, wie die bewirtschafteten Flächen, vor dem Hintergrund zunehmender Mittelknappheit, auch zukünftig effizient und kostengünstig bewirtschaftet werden können. Es trug in erster Linie dazu bei, das Verständnis für pragmatische Kompromisse zwischen naturschutzfachlichen Zielsetzungen (z.B. Hüteschäferei) und betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten zu verbessern.
Die weitere Betreuung der Landnutzer in 29 Gebieten durch die Landschaftsstation umfasst im Wesentlichen:
- die Abstimmung von Beweidungsterminen hinsichtlich der Pflegeziele sowie weiterer Besonderheiten der Nutzung
- Hilfestellung bei der Ermittlung von Flächengrößen und dem Ausfüllen von Flächenverzeichnissen
- die Vermittlung der Belange des Naturschutzes (z.B. Schutz der Gelege von Wiesenbrütern)
- Absprache von Maßnahmen bei Fehlentwicklungen im Gebiet (z.B. Mulchen bei verstärkter Zunahme von Problemarten wie Ampfer und Distel)
- Mitarbeit bei der Kontrolle der Bewirtschaftsauflagen aus Pacht- und Kulap-Verträgen in enger Abstimmung mit den Fachbehörden