Zusammengestellt von K. Preywisch, Höxter
Herrn Prof. Dr. Polt Dircksen zum 75. Geburtstag gewidmet
193. Igel Erinaceus europaeus Der Igel ist stark an Gebüsch gebunden. Obwohl er so oft überfahren wird, scheint er nicht abzunehmen. Die meisten Verkehrstoten sieht man an Ortsrändern, in Heckengebieten und Laubwäldern, an Feuchtgebieten. Selten findet man überfahreneIgel in Nadelwäldern oder Ackerlandschaften. | ||
194. Zwergspitzmaus Sorex minutus Diese Art wurde in unserem Fragebogen vergessen. Die Verbreitungskarte beruht allein auf Gewöllanalysen und älteren Funden vor 1980. Diese Braunzahnspitzmaus mit dem langen, plumper als bei anderen Spitzmäusen wirkenden Schwanz liebt Gebüsch und hohen Pflanzenwuchs. Im Winter kommt sie auch in Gebäude. | ||
195. Waldspitzmaus Sorex araneus Diese Braunzahnspitzmaus ist häufig, denn sie stellt keine besonderen Ansprüche an den Lebensraum. | ||
196. Wasserspitzmaus Neomys fodiens Die Wasserspitzmaus ähnelt der Waldspitzmaus, klettert schlecht, schwimmt und taucht dafür gut und lange. An den Ufern von Gräben, langsam fließenden Bächen und stehenden Gewässern. | ||
197. Feldspitzmaus Crocidura leucodon Diese Weißzahnspitzmaus fällt durch den scharfen Gegensatz zwischen dunkler, warmbrauner Oberseite und fast weiter Unterseite auf. Die Punkte in der Karte beruhen zu mehr als der Hälfte auf Funden im Fell. Obwohl die Art in Nordrhein-Westfalen stark zurückwich (NIETHAMMER 1979), ist sie im Kreise Höxter fleckenweise noch deutlich vorhanden. | ||
198. Hausspitzmaus Crocidura russula Diese Weißzahnspitzmaus ist rundum grau, oben mehr ins Bräunliche, unten mehr ins Gelbliche spielend. Sie wird häufig von Katzen und Hunden totgebissen, weil sie sich viel mehr als die anderen Spitzmäuse an und auch in Gebäuden aufhält, besonders im Winter. | ||
199. Maulwurf Talpa europaea Bevorzugt fruchtbaren Boden, der reich an Regenwürmern ist. Die rasch gegrabenen Gänge sind queroval, in den Maulwurfshügeln sollen sich niemals Steinchen finden. Dieses Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem anderen Erdbodenbewohner, der Hügel aufwirft, versagt leider in Böden, die keine groben Bestandteile enthalten. Die Lücken in der Karte entstanden durch fehlende Bearbeiter. | ||
200. Großhufeisennase Rhinolophus ferrum-equinum Für diese extrem wärmeliebende Art gibt es neben einem Fundpunkt im Rheinland nur einen Nachweis für Westfalen, nämlich aus dem Felsenkeller bei Höxter. WAGENER und PREYWlSCH entdeckten die Art hier in den 50er Jahren zwischen Kleinhufeisennasen. | ||
201. Kleinhufeisennase Rhinolophus hipposideros Die inzwischen in Westfalen ausgestorbene Kleinhufeisennase zählte noch vor 25 Jahren zu den häufigsten Fledermäusen unserer Heimat. Als Hauptursache für den katastrophalen Rückgang dieser Art vermutet man allgemeine Klimaverschlechterung. In allen Winterquartieren wie Lukenloch und Felsenkeller stellte sie neben den Mausohren den Hauptanteil der Überwinterer. | ||
202. Wasserfledermaus Leuconoe daubentoni Diese kleine Waldfledermaus mit den großen Füßen jagt besonders gern dicht über der Oberfläche stehender Gewässer. Man trifft sie kurz vor dem Erreichen von völliger Dunkelheit besonders häufig über der Wasserfläche der Kiesabgrabungen entlang der Weser an. Trotz der relativ häufigen Sommer- und Winternachweise ist es bisher in ganz Westfalen noch nicht gelungen, eine Wochenstube der Art zu finden. | ||
203. Teichfledermaus Leuconoe dasycmene Aus diesem Jahrhundert liegen keine Sommernachweise in Westfalen vor. Die Teichfledermaus taucht aber regelmäßig in den verschiedenen Winterquartieren auf. Die Sommerquartiere liegen nach bisherigen Erkenntnissen in Holland. Auffallend ist eine gelegentlicher Pilzbefall im Kopfbereich, den wir bisher nur bei dieser Art fanden. | ||
204. Große Bartfledermaus Selysius brandti 205. Kleine Bartfledermaus Selysius mystacinus Die Bartfledermäuse sind nur geringfügig größer als die Zwergfledermaus und zählen somit zu den kleinsten Vertretern unserer heimischen Fledermäuse. Die recht gewandt und niedrig jagenden Bartfledermäuse findet man außer in Waldgegenden noch besonders in parkähnlichen Landschaften und fast allen Dörfern. Die Wochenstuben liegen zumindest in Westfalen fast ausschließlich auf Dachböden bewohnter Häuser. Am weitesten verbreitet ist die Kleine Bartfledermaus. Die meisten Punkte der nach den Rufreihen nicht unterscheidbaren Bartfledermäuse dürften dieser Art zuzuordnen sein. Die Große Bartfledermaus stellt offenbar höhere klimatische Ansprüche. Im Kreis Höxter gelang erst ein Wochenstubennachweis auf dem Boden der Försterei Rusterhof. | ||
Bartfledermäuse Art unbestimmt | ||
206. Bechstein-Fledermaus Selysius bechsteini Diese bisher als selten geltende Art wurde erfreulicherweise schon mehrfach im Kreis Höxter nachgewiesen. Ihr bevorzugter Lebensraum scheinen feuchte Bachtäler mit Bruchwaldgebieten zu sein. Durch Anbringen von Vogelnist- oder Fledermauskästen in derartigen Bereichen läßt sich möglicherweise der Bestand der Art heben. | ||
207. Großmausohr Myotis myotis Diese größte einheimische Fledermausart ist im Kreis Höxter noch in den meisten Ortschaften vertreten. Fehlende Nachweise in einzelnen Quadranten können als Bearbeitungslücken gelten. Es darf aber nicht verkannt werden, daß die Art wie in allen Landesteilen auch bei uns am stärksten abgenommen hat. Die noch vorhandenen Wochenstuben sollten daher unbedingt erhalten werden, was aber nur durch die Mithilfe der entsprechenden Hausbesitzer möglich ist. | ||
208. Braunes Langohr Plecotus auritus 209. Graues Langohr Plecotus austnacus Unterscheidungsmöglichkeiten und Verbreitungssituation bei den Langohren ähneln denen bei den Bartfledermäusen. Innerhalb Westfalens ist das Braune Langohr weit verbreitet, während das Graue Langohr bisher nur in den Börden nachgewiesen wurde. Trotz der Bearbeitungslücken zeichnet sich dieses Bild auch für den Kreis Höxter ab. Das Graue Langohr wurde außerhalb der Börde bisher nur im klimatisch begünstigten Wesertal gefunden. Die Langohren, deren Ohren so lang sind wie der ganze Körper, bilden meistens kleinere Wochenstuben auf Dachböden. | ||
Langohren (Art unbestimmt) | ||
210. Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus Die kleinste heimische Fledermaus fliegt schon in der frühen Dämmerung aus, so daß man gelegentlich ihre rasanten Jagdflüge in Wipfelhöhe verfolgen kann. Sie kommt wahrscheinlich noch in jeder Ortschaft des Kreises vor. Ihre Verstecke liegen weniger im Inneren der Häuser. Sie verbergen sich mit Vorliebe in Balkenlöchern von Fachwerkhäusern, hinter Verkleidungen (auch bei Neubauten), in Mauerritzen und anderem. | ||
211. Breitflügelfledermaus Vespertilio serotinus Diese große Art lebt vorwiegend in Ortschaften. Sie läßt sich leicht beobachten, weil sie schon in der frühen Dämmerung ausfliegt. Sie hängt selten frei auf den Dachböden, sondern sucht sich ihre Quartiere gern in Balkenspalten oder hinter Verkleidungen. Die Konzentration des Vorkommens im nördlichen Bereich des Kreises spiegelt nur den derzeitigen Bearbeitungsstand wieder. | ||
212. Abendsegler Nyctalus noctula Diese reine Waldfledermaus ist an das Vorhandensein hohler Bäume gebunden. Als bevorzugte Quartiere dienen nach oben ausgefaulte Höhlen des Schwarzspechts. Der schmale Bau der Flügel ermöglicht dem Abendsegler einen reißenden Flug mit hohen Geschwindigkeiten. Die Jagdflüge finden daher über den Baumkronen statt. Auch als Winterquartiere dienen hohle Bäume. Gelegentlich wird solch eine Winterschlafgemeinschaft beim Fällen eines Baumes entdeckt. Der Verfasser des Abschnitts Fledermäuse, Rektor Gerhard STEINBORN, 3470 Höxter 11 (Bruchhausen), Im Spring 2a, Tel. 05275-8661, ist dankbar für jede Fledermausnachricht. Er berät auch gerne bei Dachausbauten. | ||
213. Wildkaninchen Oryctolagus cuniculus Angeblich geht der deutsche Wildkaninchenbestand auf 2 Paare zurück, die sich Abt Wibald 1146 von Corbie nach Corvey schicken ließ. Auffallend ist nur, daß in den Corveyer Revieren nach MERKEL (1978) nie Kaninchen geschossen wurden, bis etwa 1890 welche aus Nachbarrevieren zuwanderten. | ||
214. Feldhase Lepus capensis Der Bestand an Feldhasen hat in den letzten Jahren so stark abgenommen, daß im Kreis schon mehr Rehe als Hasen abgeschossen wurden. In den Abschußlisten Corveys von 1826 bis 1850 betrug das Verhältnis Reh zu Hase 1:10 bis 1:20. 1983 scheint wieder ein besseres Hasenjahr zu werden. | ||
215. Eichhörnchen Sciurus vulgaris Das Eichhörnchen ist zwar noch überall verbreitet, hat an Dichte der Besiedlung deutlich abgenommen. Das"Bördeloch" wäre noch zu überprüfen. | ||
216. Siebenschläfer Glis glis Dieser heimliche Bewohner von Höhlen in alten Bäumen fällt am ehesten auf, wenn er künstliche Vogelnisthöhlen bezieht oder im Herbst Vorräte in Häusern oder Jagdhütten plündert. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der ähnliche, aber auffallender gefärbte Gartenschläfer(Eliomys quercinus) bei uns gefunden wird. | ||
217. Haselmaus Muscardinus avellanarius Am ehesten fallen die Kugelnester im Gebüsch oder in Höhlen, auch Nisthöhlen, auf. Der kleine, zierliche Bilch ist meist in der Abend- oder Morgendämmerung aktiv. | ||
218. Waldwühlmaus Clethrionomys glareolus Die "Rötelmaus" wohnt vor allem in Laubwäldern und gebüschreichen Biotopen. In schneereichen Wintern verrät sie sich als "Holunderschäler",der die Rinde oft bis fast zu den Spitzen abfrißt. Da das auffallend gefärbte Tier tagaktiv ist, kann man es leicht an Wildfütterungen u.a. beobachten. | ||
219. Ostschermaus Arvicola terrestris Die "Wühlratte, Wasserratte," wird in dieser Gegend meist "Hamster" genannt. Sie bewohnt Ufer wie auch Gärten. Im Gegensatz zum Maulwurf gräbt sie hochovale Gänge. Als einzige Mäuseart, die bei uns Erdhaufen aufwirft, bringt sie im Gegensatz zum Maulwurf auch Steinchen mit hoch. | ||
220. Kleinwühlmaus Pitymys subterraneus Lebt in verschiedenem Gelände, doch immer mit sehr viel Deckung, zum Beispiel hohem Gras, die sie nie verläßt. Alle Nachweise aus dem Kreis Höxter stammen aus Eulengewöllen bis auf ein Tier aus Höxter, das gefangen wurde. | ||
221. Feldmaus Microtus arvalis Diese Art stellt den Hauptanteil der Beutetiere für Eulen, Mäusebussarde, Turmfalken sowie eine ganze Anzahl von Säugetieren dar. Da sie zu (vorausberechenbaren) Massenvermehrungen neigt, denen unweigerlich Massenzusammenbrüche folgen, schwanken auch die Bestände ihrer Verfolger dementsprechend. Die Feldmaus braucht trockene Böden von Äckern, Wiesen und Weiden, Gärten. | ||
222. Erdmaus Microtus agrestis Die etwas größere Schwesterart der Feldmaus zieht feuchtere und kühlere Böden vor als diese. Die Erdmaus war die einzige Wühlmausart, die in unseren Mooren gefunden wurde (Körbecker Bruch, VIETH 1981; Bärenbruch bei Sandebeck). | ||
223. Bisamratte Ondatra zibethicus Im Sommer 1956 oder 1957 sahen KUSCH und LEWEJOHANN in einer wassergefüllten Baggergrube, die dicht mit Teichröhricht bewachsen war, eine Bisamratte auf einem Weidenstumpf. 1959 wurde eine tote Bisamratte bei Holzminden gefunden und zum Ausstopfer SIEBERS gebracht. Am 26.8.1961 brachte "Die Welt" einen Bericht aus dem Pflanzenschutzamt Münster: "Im vergangenen Jahr war der Bisam von der Weser flußaufwärts bis an die Grenzen von Westfalen-Lippe vorgestoßen. .. Inzwischen wurde der Befall in Westfalen .. durch den Fang von 11 Bisamratten an der Nethe im Kreis Höxter nachgewiesen." Die heutige Situation in diesem Kreis zeigt unsere Karte nicht ganz vollständig. | ||
224. Brandmaus Apodemus agrarius Diese Langschwanzmaus mit dem schwarzen Rückenstreif auf rötlichbraunen Grund ist mühelos von allen anderen Kleinsäugern zu unterscheiden und verhältnismäßig leicht festzustellen, da sie auch am Tag aktiv ist und im Winter gerne in Gebäude geht. Die westliche Verbreitungsgrenze der Brandmaus verläuft durch den Kreis Höxter entlang des Ostfußes der Egge. Die Brandmaus bevorzugt im Sommer feuchteres bis frisches Grünland, zur Erntezeit auch in Äcker. Im Körbecker Bruch ist sie die vorherrschende Mäuseart (71%, Erdmaus 27%; VIETH 1981) und bevorzugt die langhalmigeren Teile. | ||
225. Zwergmaus Micromys minutus Baut oberirdische Kugelnester in Getreide, Röhricht und Gebüsch. Von den Kobeln der Haselmaus kann man sie fast immer daran unterscheiden, daß vom Boden aufwachsende Halme mit hineinverarbeitet sind. | ||
226. Gelbhalsmaus Sylvaemus flavicollis Die Gelbhalsmaus ist der eigentliche Waldbewohner unter den Langschwanzmäusen. Im Vogelschutzgebiet Brenkhausen baute sie nicht selten ihre Wochenstubennester in Vogelnistkästen. | ||
227. Waldmaus Sylvaemus sylvaticus Die "Feld"-Waldmaus lebt vorzugsweise an Waldrändern und im gebüsch- oder heckenreichem Freiland, oft an Ackerrändern. Deswegen findet man ihre Schädel ganz im Gegensatz zur Gelbhalsmaus sehr häufig in unseren Schleiereulengewöllen. | ||
228. Hausratte Rattus rattus Unsere Umfrage hat rund ein Dutzend Hausrattenmeldungen erbracht. Sie können nicht einfach beiseite geschoben werden, sind aber zum Teil nicht überprüfbar, weil die Beobachtungen zum größten Teil vor 1960 liegen. Belegstücke, die künftig anfallen, müßten auf jeden Fall gesichert werden. 1974 lief eine Umfrage bei berufsmäßigen Rattenvertilgern vorauf. Sie ergab nur in einem Fall einen Nachweis. Die Firma K.BINDER, welche in den Kreisen Holzminden, Höxter und einem Teil des Altkreises Warburg tätig war, fing bis 1924 Hausratten. Später suchte sie sie (als Überträger der Kinderlähmung) vergeblich. | ||
229. Wanderratte Rattus norvegicus Hält sich auch viel im Freiland auf, vor allem am Wasser, in dem sie gewandt schwimmt und sogar taucht. Neben der normalen "wildfarbigen" Form kommen auch schwärzliche vor, was Verwechslungen mit der Hausratte begünstigt. | ||
230. Hausmaus Mus musculus Die Hausmäuse im Raum Höxter zeigen sehr verschiedenartige Färbungen. Es überwiegt eine braungraue Oberseitenfärbung, oft mit schwärzliche Rückenmitte, daneben treten Tiere mit samtiggrauen oder samtschwarzen Rückenfellen auf. | ||
231. Nutria Myocastor coypus An Emmer, im Weser-Nethe-System und an der Diemel haben sich nach dem Zweiten Weltkrieg Dauerkolonien von "Biberratten" gebildet, die vom Pflanzenschutzamt bekämpft werden. | ||
232. Rotfuchs Vulpes vulpes Unser Fuchsbestand erholt sich trotz laufender Bekämpfung immer wieder. | ||
233. Waschbär Procyon lotor Eine der frühesten Beobachtungen aus unserem Raum dürfte die von KLISCH im Mai 1961 gewesen sein. In der blankgescheuerten Astgabel eines Weißdorns an einer Godelheimer Kiesgrube lag ein Waschbär, wegen seiner Fülligkeit wahrscheinlich ein trächtiges Weibchen. Inzwischen hat die Art wohl ihre höchste Dichte. | ||
234. Dachs Meles meles Die Siedlungsdichte leidet unter der Dauerverfolgung. | ||
235. Hermelin Mustela erminea Im Vogelschutzgebiet Brenkhausen haben wahrscheinlich zwei Individuen gelernt, in schneereichen Wintern schlafende Vögel aus Nistkästen zu holen, sogar wenn sie freitragend und hoch gehängt waren. Andere Beutetiere, sogar ein Mauswiesel, wurden bei Frostwetter darin deponiert. | ||
236. Mauswiesel Mustela nivalis SCHWARZE besitzt das Stopfpräparat eines von ihm in Raum Scherfede gefundenen Zwergwiesels, einer stellenweise auftretenden Form des Mauswiesels. | ||
237. Iltis Putorius putorius Der Iltis ist zumindest im Südteil des Kreises seltener geworden. | ||
238. Otter Lutra lutra Fischotter kamen nach MERKEL (1978) auch in allen kleineren Bächen des Corveyer Landes vor. In den 30er Jahren versiegen die Nachrichten. Von etwa 1955 bis 1973 werden von über 20 Gewährsleuten Fischotter gespürt, gesehen oder tot in Aalreusen gefunden. Besonders aus dem Raum Nieheim liegen über mehrere Jahre fortlaufende Beobachtungen vor. Von einigen Stellen berichten Jäger, daß Fischer die Otter erschossen haben oder erschlagen wollten. | ||
239. Baummarder Martes martes Der rein waldbewohnende "Edelmarder" hat nach übereinstimmenden Meldungen im ganzen Kreis abgenommen. | ||
240. Steinmarder Martes foina Der kulturfolgende "Hausmarder" nimmt zumindest örtlich zu. | ||
241. Wildkatze Felis catus (silvestris?) Die Wildkatze lebte trotz stärkster Verfolgung nach MERKEL in den Corveyer Forsten bis etwa 1880. Bei Beverungen soll im 2. Jahrzehnt dieses Jahrhunderts ein Tier geschossen worden sein. Sein Stopfpräparat ist seit Jahrzehnten verschollen. H.HENZE hat etwa 1946 an einem Stück im Ziegenberg bei Höxter "alle Merkmale einerWildkatze deutlich gesehen". In beiden Fällen liegt der Solling nahe. Dort tritt die "Wildkatze nur noch gelegentlich auf." (MIRUS, "Sollingkarte"1975) | ||
242. Verwilderte Hauskatze Felis catus (lybica?) Unzweifelhaft sind Hauskatzen in unserer Landschaft in ganzen Sippen seit Generationen verwildert und zum Teil auch mit Wildkatzen verbastardiert. Aber nicht jede wildernde Katze ist auch in Freiheit geboren. Die Karte soll das Problem nur aufzeigen. | ||
243. Wildschwein Sus scrofa In den Corveyer Forsten war nach MERKEL (1978) der Bestand an Schwarzwild nie sehr hoch. Nach Berichten auf der Hinnenburg "soll das Schwarzwild in den 20er Jahren" dieses Jahrhunderts "wieder aufgetaucht sein".(v.VOSS). | ||
244. Damhirsch Dama dama An der Hinnenburg wurde um 1700 ein Damwildgehege angelegt, das erste Westfalens. Daneben wurde ab 1930 ein freilebender Bestand aufgebaut. 1945 gelangte auch dergegatterte Bestand in Freiheit. Genaueres bei HAPPE (1981). | ||
245. Rothirsch Cervus elaphus Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in den Corveyer Revieren nach MERKEL noch Hirsche geschossen. Zwischen dem geschlossenen Verbreitungsgebiet in und vor der Egge im Westen und dem des Sollings im Osten wurden vereinzelte Rothirsche bis 1958 gejagt, wie unsere Umfrage ergab. Bis 1925 war die Art in 4 1/4 und 4422/1 Standwild (KLOTZ). | ||
246. Sika Sika nippon Der ostasiatische Hirsch bildet zwei stabile Bestände einmal der Unterart dybowski bei Beverungen seit 1933, zum andern der Unterart nippon seit einigen Jahren bei Steinheim. Einzelgänger scheinen von Beverungen auszugehen. Die Eggenachweise (Abwurfstange, STEINBORN; Abschuß, JAGDAMT) können auf den gleichen Hirsch zurückzuführen sein. Näheres bei HOEPFNER & HAPPE(1982) | ||
247. Reh Capreolus capreolus Im Gegensatz zu früher ist das Reh heute die vorherrschende Jagdwildart. Neben der starken Hege trägt dazu die Fähigkeit bei, sich Veränderungen in der Landschaft anzupassen. Wie bei allem Jagdwild ist der ursprüngliche Bestand durch "Blutauffrischungen" aus anderen Gegenden verändert. | ||
248. Mufflon Ovis aries musimon Diese Art tauchte in den 50er Jahren im Kreisgebiet auf, als nach HOEPFNER die Paderbornische Forstverwaltung den Waldschädling Rothirsch zurückdrängte und einen Muffelwildbestand aufbaute. Hat mit dem Wellenschlag der Forstpolitik nach einer Abnahme jetzt wieder zugenommen. |