Von Theo Elberich und Walter Köble
Seit dem Jahr 2000 betreiben wir im NABU-Kreisverband-Höxter intensiv Hornissenschutz (vgl. Elberich 2006).
Im Gegensatz zu Bienen werden Hornissen, ähnlich wie Wespen, von vielen ungern gesehen und durch Bekämpfung unnötig dezimiert. Denn leider hat der Mensch eine eigenartige Denkweise: Er ordnet seine Mitgeschöpfe in „gut“ oder „schlecht“, „nützlich“ oder „schädlich“, „schön“ oder „hässlich“ ein. Zu viele Menschen ordnen Hornissen in die zweite Kategorie, derer „die wir in unserer Nähe nicht haben wollen“, ein.
Abb. 1: | Die fertige Hornissenausstellung in Born am 19.08.2007 (Foto: Dirk Schiller) |
So waren die Hornissen, bevor sie dem Artenschutz unterstellt wurden, in vielen Fällen einer gedankenloser Vernichtung ausgesetzt.
Seit 1987 sind diese Tiere nun laut Bundesnaturschutzgesetzt rechtlich geschützt. Es gibt aber immer noch Unbelehrbare und Uneinsichtige, die den rechtlich geschützten Tieren mit der Giftspritze ans Leben gehen. Aber: Keiner darf Hornissen und deren Nester wahllos vernichten. Zuwiderhandlungen können mit hohen Geldbußen belegt werden. Doch diese Zuwiderhandlungen geschehen oft durch Unkenntnis und dort wo keine Ansprechpartner vorhanden sind.
Ein starkes Hornissenvolk verfüttert pro Tag bis zu 500 g Insekten an seine Brut, z. B. auch wetterbedingt massenhaft auftretende Stechmücken Außerdem sind Hornissen friedliche und ungefährliche Mitgeschöpfe.
Die Erhaltung von Hornissen und deren Nester ist aber schwieriger als ihre bedenkenlose Vernichtung. Die Maßnahmen zur Erhaltung erfordern einen hohen Aufwand an Zeit, Geld, Geduld und meistens auch sehr viel Überredungskunst. Und da der Mangel an Informationen über das tatsächliche Verhalten der Hornissen und den besten Umgang mit ihnen das größte Hindernis vor einem wirklich einfachen, friedlichen Miteinander-Leben scheint, entschloss sich der NABU Höxter, sowohl eine Hornissenschutz-Anlaufstelle als auch eine Wanderausstellung zu schaffen.
Bereits seit Langem klären wir auf: Am Telefon, an unseren Info-Ständen und in der Presse. Mit dieser Wanderausstellung, die mit Fördergeldern der Sparkasse Höxter und der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Höxter unterstützt wurde, wollen wir die Aufklärung noch effektiver gestalten. Die Ausstellung besteht aus 18 selbst gestalteten Plakaten, jedes 92,5 cm breit und 122 cm hoch.
Abb. 2: | Der Initiator und Hornissenschutz-Experte Theo Elberich zusammen mit dem „Hornissenschutz-Mann“ (einer Schaufensterpuppe in Imker-Hornissen-Schutzkleidung) vor der Ausstellung in Born am 19.08.2007 (Foto: Dirk Schiller) |
Das hölzerne Trägersystem wurde komplett durch Theo Elberich erstellt, die Im Heft: Seitenumbruch hier! Poster wurden mit dem sehr umfangreichen Material der Hornissenschutzstelle auf Grundlage eines allgemeinen Designs zum Teil gedruckt, zum Teil geklebt. Dabei waren neben Theo Elberich auch NABU-Mitglied Dirk Schiller und Walter Köble von der Landschaftsstation im Kreis Höxter beteiligt. Hinter Schutzscheiben aus Klar-PVC sind die Poster nicht nur sicher, sondern auch jederzeit aktualisierbar. Zum besseren Transport wurde extra eine Transportkiste aus Holz gezimmert, so dass die Ausstellung auf bequemste Weise „wandern“ kann. Und sie war schon an einigen Stellen im Kreis Höxter, erstmalig am 10. Juni 2007 beim „Tag der Artenvielfalt“ am Bootshaus des Wassersportvereins Höxter, dann in der Sparkasse Brakel, in den Rathäusern von Beverungen und Borgentreich sowie im Waldinformationszentrum „Hammerhof“. Doch diese Liste wird von Woche zu Woche länger. Somit ist die Wanderausstellung schon jetzt als großer Erfolg zu loben. Diese Wanderausstellung zeigen wir in ganz Ostwestfalen-Lippe in den Schulen, Rathäusern und Banken.
Abb. 3: | Steht der „Hornissenschutz-Mann“ als Werbeträger für sich allein, wie hier im Rathaus in Borgentreich, zieht er noch mehr Interesse auf sich (Foto: W. KÖBLE). |
Interessierte, die die Ausstellung für zwei oder auch mehrere Wochen bei ihrer öffentlichen Institution zeigen wollen, oder die sie für spezielle Ereignisse (siehe „Tag der Artenvielfalt“) nur kurz aufbauen wollen, melden sich unter Tel: 05284-5700 bei Theo Elberich oder per e-Mail an hornissen-owl@web.de.
Elberich, Th. (2006): Keine Angst vor Hornissen. – Beitr. Naturkunde zw. Egge u. Weser 18: 119-124.
Anschriften der Verfasser: Theo Elberich Regionalstelle Hornissenschutz OWL / NABU-Höxter Born 28 37696 Marienmünster hornissen-owl@web.de Walter Köble Landschaftsstation im Kreis Höxter Zur Specke 4 34434 Borgentreich koeble@landschaftsstation-hoexter.com