Liebe Leserin, lieber Leser,
wir freuen uns, rechtzeitig zum Jahresbeginn 2008 den dritten Band der „Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser“ präsentieren zu können. Er stellt die laufende Nummer 19 und das Heftjahr 2007 in der fortgesetzten Schriftenreihe „Egge-Weser“ dar, die Bände 1-16 wurden bekanntermaßen vom Naturkundlichen Verein Egge-Weser herausgegeben.
Ebenso freuen wir uns, mit diesem Band neue Autoren begrüßen und mit ihnen neue Aspekte der Natur- und Landschaftsforschung beleuchten zu dürfen: Michael Koch vom Stadtarchiv Höxter führt uns tief in die Geschichte unseres Schwerpunktraumes, den Bereich der links des Flusses gelegenen Weseraue zwischen Höxter und Godelheim (siehe Karte auf Seite 3).
Dieser Raum unterhalb des Ziegenbergs trug im Lauf der Jahrhunderte verschiedenste Namen, u. a. Stummrigefeld, Sandwiese, Grundlose und Taubenborn, Baggerseen. Wer macht sich noch bewusst, wie im Mittelalter hier an der Grenze der Stadtgemarkung von Höxter der Galgen (mit dem oder der zuletzt Gehenkten) die Reisenden der Gesetzestreue gemahnte. Heute ist dieser Bereich nicht nur Gegenstand der aktuellen Diskussion um die B 64 / B 83, sondern vor allem eines der wertvollsten und spannendsten Naturschutzgebiete unseres Kreises. Er ist beiderseits der Bahn ein wichtiges Naherholungsgebiet von Stadt und Umland, und zu guter Letzt sind es traditionelle Nutzungen durch die Landwirtschaft, die Bundeswehr (Schießanlage), den Kies- und Sandabbau, sowie natürlich den Verkehr, die die enorme Bedeutung des „Taubenborns“ und der Weseraue widerspiegeln.
Dem Bereich der Naturlandschaft widmen sich umfangreich die drei weiteren Artikel des Schwerpunktes, bevor der zweite Teil des Heftes – Artenschutz – sich mit echten Raritäten und erfreulichen Normalitäten unseres wunderschönen Kreises beschäftigt: Ralf Liebelt stellt fest, dass unser Kreis eine wichtige Verbindung für die seltene Wildkatze darstellt. Das Westfälische Galmeiveilchen andererseits gedeiht weltweit einzig im stillsten Winkel der drei Kreise Höxter, Paderborn und Hochsauerland und wird sich auch nicht ausbreiten. Vervollständigt wird dieser Teil durch den traditionellen Artikel über den Vogel des Jahres und den Ornithologischen Jahresbericht. Letzteren wollen wir näher an den langfristig angestrebten Veröffentlichungstermin im Frühwinter jedes Jahres bringen. In Zukunft könnte der Berichtszeitraum immer das letzte Vorjahresquartal und die drei ersten Quartale des Veröffentlichungsjahrs umfassen.
Des Weiteren finden sich im Heft auch schon traditionell der Jahresbericht der Landschaftsstation im Kreis Höxter und zahlreiche kleinere Berichte aus den herausgebenden Vereinen, von denen „Naturschutz aktiv“ im Jahr 2007 sein zehnjähriges Bestehen feiern konnte: „Herzlichen Glückwunsch“ und „Weiter so!“
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Studium des Heftes!
Die Schriftleitung