Die Schwebfliegen (Diptera: Syrphidae) des Schmandberges bei Bellersen
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Jahr | 2000 | 2001 | 2002 |
Artenzahl | 87 | 86 | 83 |
Trotz der im Vergleich zu anderen Untersuchungen (vgl. z.B. Barkemeyer, 1979; Drees, 1997; Flügel, 2002; Löhr, 1991; Pompé & Cölln, 1993; Precht & Cölln, 1996; Raskin, 1994; Rothe, 2000) hohen Artenzahl bezogen auf das recht kleine Untersuchungsgebiet konnten am Schmandberg keine gefährdeten oder sehr seltenen Arten gefunden. Viele der Arten des Schmandberges weisen keine besonderen Ansprüche an ihren Lebensraum auf, sie sind euryök, ausgesprochen wanderfreudig und nutzten im Untersuchungsgebiet vor allem das gute Blütenangebot der Sommermonate. Die Mehrzahl der gefundenen Arten reproduziert sich nicht auf dem Schmandberg, sondern entweder in den Bachauen mit ihren frischen bis feuchten Grünlandbeständen und kleinen Auwaldresten oder in den angrenzenden Laub- und Nadelwäldern. Die gefundenen Arten repräsentieren also eine größeren Landschaftsausschnitt. Gleichzeitig zeigt das weite Artenspektrum mit sehr unterschiedlichen Lebensraumansprüchen die noch vorhandene enge Verzahnung der verschiedenen Lebensräume im Umfeld des Schmandberges auf. Die Landschaft weist dort eine hohe Durchlässigkeit für die Schwebfliegen auf, so daß das sehr gute Blütenangebote auf dem Schmandberg von vielen Arten der Umgebung genutzt werden kann.
Im folgenden werden die einzelnen gefunden Gattungen kurz vorgestellt und, soweit möglich, Angaben zur Ökologie nach Speight (1999), Speight & Castella (1999a, 1999b) und Speight, Castella, & Obrdlik (1999) mit Ergänzungen aufgrund eigener Beobachtungen gemacht. Zur schnellen Übersicht über die Schwebfliegenarten des Schmandberges dient die Gesamtartenliste in Tabelle 2, in der auch die Dominanzwerte der Arten aus den Malaisefallenfängen dargestellt sind.
Caliprobola
Caliprobola
speciosa Rossi, 1790
C. speciosa ist eine typische
Art der Buchen- und Eichenwälder die aber gerne in blütenreichen Waldsäumen auf
Nahrungssuche geht. Die Larve lebt u.a. an den Wurzeln von Buchen.
Chalcosyrphus
Chalcosyrphus
nemorum Fabricius, 1805
C. nemorum bevorzugt
Weichholzauenwälder und Galeriewälder entlang von Bächen als Lebensraum. Die Art
ist ein Gast aus der Bruchtaue. Die Larve lebt wie die vorgenannte Art ebenfalls
im feuchten Wurzelbereich verschiedener Baumarten.
Chamaesyrphus
Chamaesyrphus lusitanicus
Mik, 1898
Über den Lebensraum von C. lusitanicus ist bisher wenig bekannt. Die
meisten Funde stammen aus Dünen. Wahrscheinlich ist die Art aber auch in
verschiedenen Trockenlebensräumen wie z.B. dem Schmandberg regelmäßig
anzutreffen. Die Larve der Art ist bisher noch nicht entdeckt worden.
Cheilosia
Die Gattung Cheilosia ist eine der umfangreichsten Gattungen der Schwebfliegen in Mitteleuropa. Den Arten fehlt die wespenähnliche Zeichnung, fast alle Arten sind überwiegend einheitlich schwarz.
Cheilosia aerea
Dufour, 1848
C. aerea bevorzugt leicht verbuschtes
Gelände in trocken-warmen Lebensräumen. Gern hält sich die Art in Waldrandnähe
auf. Bevorzugt besuchte Pflanzen sind weiße Doldenblütler und Weißdorn Pflanzen,
die auf dem Schmandberg sehr häufig zu finden sind. Die Larven sind bisher noch
nicht beschrieben worden.
Cheilosia albitarsis
Meigen, 1822
C. albitarsis ist eine klassische Art
des Grünlandes. Besonders häufig ist die Art auf extensivem und feuchten
Grünland. Neuerdings wird diese Art in drei eigenständige Arten aufgespalten.
Die Larven fressen an krautigen Pflanzen.
Cheilosia antiqua
Meigen, 1822
Für C. antiqua gelten weitgehend die für die vorherige Art gemachten
Ausführungen.
Cheilosia barbata Loew,
1857
C. barbata kommt häufig in
verbuschtem Gelände und Übergangsstadien zum Wald oder auch Hecken vor. Die Art
ist eher dem Offenland zuzurechnen. Die Flugzeit reicht von Mai bis August.
Cheilosia bergenstammi
Becker, 1894
C. bergenstammi lebt bevorzugt in
offenen, grasigen Flächen in der Nähe von oder im Wald. Die Larve lebt in den
Stengeln von Greiskräutern.
Cheilosia canicularis
Panzer, 1801
Die Art kommt häufig in Pestwurzfluren vor, wie sie in Nachbarschaft des
Schmandberges z.B. in der Bruchtaue zu finden sind. Die Larven leben ebenfalls
an Pestwurz.
Cheilosia cynocephala
Loew, 1840
C. cynocephala fliegt bevorzugt in
extensivem Grünland entlang von Gewässern. Normalerweise ist die Art nur auf
kalkreichen Böden zu finden. Die Larve miniert in den Stengeln der nickenden
Kratzdistel.
Cheilosia flavipes
Panzer, 1798
C. flavipes lebt bevorzugt in
feuchten Buchenwäldern und nutzt dort Waldlichtungen, Wegränder und Waldwiesen.
Cheilosia fraterna
Meigen, 1830
C. fraterna ist zumeist an Wegen und
Lichtungen entlang von Gewässern zu finden. Die Larven minieren in den Stengeln
und Blättern von Cirsium palustre.
Cheilosia gigantea
Zetterstedt, 1838
C. gigantea ist eine Art des
extensiven Grünlandes. Die Art wurde bereits an sehr vielen Blütenpflanzen
beobachtet. Besonders gern werden weiße Doldenblütler und gelb blühende Pflanzen
besucht.
Cheilosia impressa
Loew, 1840
C. impressa bevorzugt extensives
Grünland sowie Wegränder und Waldlichtungen als Lebensraum. In warmen Jahren mit
guten Fortpflanzungsbedingungen fliegen zwei Generationen der Art.
Cheilosia lasiopa
Kowarz, 1885
C. lasiopa ist eine Art der Laub- und
Buchenwälder. Die adulten Tiere nutzen ein sehr breites Blütenspektrum. Über die
Larven ist bisher nichts bekannt. Hauptflugzeit ist Mai und Juni.
Cheilosia latifrons
Zetterstedt, 1843
C. latifrons ist eine Offenlandart
des eher feuchten Grünlandes mit einer sehr langen Flugzeit von April bis
September. Die Art kann aber auch auf trockeneren Standorten wie dem Schmandberg
beobachtet werden. Die Larve ist bisher noch nicht beschrieben worden. Eiablagen
sind aber an Leontondon autumnalis bekannt.
Cheilosia pagana
Meigen, 1822
C. pagana nutzt ein weites
Lebensraumspektrum. Neben Laubwäldern und Mooren sind Heckenzüge in der
Agrarlandschaft ein wichtiger Lebensraum für die Art. Durch die beginnende
Verbuschung und die kleinen Weißdornhecken besitzt der Schmandberg gute
Voraussetzungen für C. pagana.
Cheilosia praecox Zetterstedt, 1843
Cheilosia proxima
Zetterstedt, 1843
C. proxima lebt in Laub- und
Nadelwäldern, kommt aber auch in verbuschtem Gelände und seltener auch in
extensivem Grünland vor. Die Art ist häufig rastend auf den Blättern von Bäumen
und Sträuchern zu beobachten. Die Flugzeit reicht von April bis September. Als
Nahrungspflanze der Larven wurden bisher nur Disteln bekannt, in deren Wurzeln
die Larve lebt.
Cheilosia soror
Zetterstedt, 1843
C. soror lebt bevorzugt in Buchen-
und Eichenlaubwäldern sowie in Weiden und Pappeln in Auwäldern. Auf dem
Schmandberg ist die Art ein Nahrungsgast aus den angrenzenden Wäldern und der
Bruchtaue. Die Larven sind bisher noch nicht beschrieben worden, leben aber
wahrscheinlich in Pilzen.
Cheilosia uviformis
Becker, 1894
C. uviformis ist eine Art der
überschwemmten Auenwälder und als solche im Untersuchungsgebiet nur Nahrungsgast
aus der nahen Bruchtaue. Die Art fliegt von Mai bis Juni. Über die Larve ist
bisher nichts bekannt.
Cheilosia variabilis
Panzer, 1798
C. variabilis besitzt ihre
Hauptvorkommen in feuchten und frischen Buchenwäldern bis hin zu Auwäldern. Die
Flugzeit der ersten Generation ist von Mai bis Juni, die zweite Generation
fliegt von Juli bis September. Larven wurden bisher nur an der knotigen
Braunwurz gefunden.
Cheilosia vernalis
Fallen, 1817
C. vernalis ist eine euryöke Art, die
einen Verbreitungsschwerpunkt in feuchten Lebensräumen besitzt. Die Flugzeit ist
von April bis Oktober ausgesprochen lang.
Cheilosia vulpina
Meigen, 1822
C. vulpina bevorzugt halboffene
Wälder und extensives Grünland. Die erste Generation fliegt von April bis Juni,
die zweite von Juli bis September.
Chrysogaster
Die Arten der Gattung Chrysogaster sind wie die Cheilosia-Arten vorwiegend unscheinbar schwarz.
Chrysogaster rondanii
Maibach & Goeldlin, 1995
C. rondanii fliegt häufig von Mai bis
Juni in feuchten Wäldern. Über die Art ist bisher wenig bekannt.
Chrysogaster solstitialis
Fallen 1817
C. solstitialis kommt vorwiegend in
feuchten Wäldern wie Auwäldern vor. Die Larve lebt aquatisch in kleinen Tümpeln
und Seen und ernährt sich von Pflanzenresten.
Chrysogaster virescens
Loew, 1854
C. virescens ist eine Art der
Feuchtgebiete und lebt bei uns vor allem in der Weichholzaue. Über die Larve ist
bisher nichts bekannt. Wahrscheinlich ist sie jedoch ebenso wie die vorherige
Art aquatisch.
Chrysotoxum
Die Gattung Chrysotoxum weist sehr auffällig wespenähnlich gefärbte Arten auf. Die Größe der meisten Arten ist mit der von Wespen vergleichbar. Die meisten Arten besitzen ihren Verbreitungsschwerpunkt in trocken-warmen Lebensräumen
Chrysotoxum arcuatum
Linnaeus, 1758
C. arcuatum bevorzugt trockenere
Laubwälder wie Eichenwälder, kommt aber auch in Auwäldern und im trockeneren
extensiv bewirtschafteten Grünland vor. Die Art fliegt von Mai bis September und
nutzt ein breites Blütenspektrum.
Chrysotoxum bicinctum
Linnaeus, 1758
C. bicinctum ist eine der
Chrysotoxum-Arten, die auch in Auwäldern und im extensiven Grünland zu
finden sind. Im Kreis Höxter liegen die Funde dieser Art allerdings überwiegend
auf trockenem extensiv bewirtschafteten Grünland und in trockenen Buchenwäldern
(eig. Beobachtung). C. bicinctum war die häufigste Chrysotoxum-Art
des Schmandberges und wurde über den gesamten Untersuchungszeitraum regelmäßig
auch in größerer Anzahl nachgewiesen. Die Larve lebt vermutlich von Blattläusen.
Chrysotoxum cautum
Harris, 1776
C. cautum bevorzugt extensiv
genutztes, leicht verbuschtes Grünland. Die Art kommt auch häufiger auf
Extensivweiden vor.
Chrysotoxum elegans
Loew, 1841
C. elegans lebt in mesophilen bis
trockenen Wäldern und verbuschtem, extensiv genutzten Grünland. Die Art fliegt
von Mai bis September. Über die Larven ist bisher wenig bekannt, außer daß sie
sich von Blattläusen ernähren.
Chrysotoxum fasciatum
Muller, 1764
C. fasciatum ist eine Art der
Feuchtgebiete und Pionierwälder. Neben Mooren besiedelt sie gerne die feuchten
Ausprägungen verschiedener Waldtypen.
Chrysotoxum verralli
Collin, 1940
C. verralli ist in einem weitem
Spektrum von Wäldern zu finden. Einen weiteren Verbreitungsschwerpunkt besitzt
sie in Hecken der Kulturlandschaft.
Criorhina
Criorhina
berberina Fabricius, 1805
C. berberina ist stark an
Wälder gebunden, nutzt dabei allerdings sehr viele Waldtypen von Eichen- und
Buchenwäldern bis hin zu Auwäldern. Die Flugzeit reicht von Mai bis August. Die
Larven leben in verrottenden Baumstümpfen und -wurzeln.
Dasysyrphus
Dasysyrphus albostriatus
Fallen, 1817
D. albostriatus ist ein Art der Laub-
und Nadelwälder, die den Schmandberg nur als Nahrungshabitat nutzt. Die Flugzeit
beträgt April bis September. Die Larven leben räuberisch überwiegend von
Blattläusen.
Dasysyrphus hilaris
Zetterstedt, 1843
D. hilaris besiedelt überwiegend
feuchte Wälder, insbesondere Kiefern und Birkenwälder. Die Flugzeit ist von Mai
bis Mitte Juni, also relativ kurz.
Dasysyrphus tricinctus
Fallen, 1817
Wie die andern beiden am Schmandberg nachgewiesenen Dasysyrphus-Arten ist
auch D. tricinctus eine Waldart, die allerdings mehr in Laubwäldern,
insbesondere Buchenwäldern, zu finden ist.
Didea
Didea fasciata
Macquart, 1834
D. fasciata besiedelt fast
alle Waldtypen. Die Larven leben auf den Bäumen und ernähren sich von
Blattläusen.
Didea intermedia Loew,
1854
D. intermedia ist stärker an
Nadelwälder, vor allem Kiefernwälder, gebunden, wie sie auch in unmittelbarer
Nähe der Untersuchungsflächen am Schmandberg vorkommen. Die Larven leben von
Blattläusen und wurden z.B. auf der Schwarzkiefer gefunden.
Epistrophe
Epistrophe
eligans Harris, 1780
Außer in Wälder ist E. eligans auch häufig in der
Kulturlandschaft, in Hecken, Wäldern oder Obstgärten zu finden. E. eligans
gehört zu den häufigeren Schwebfliegen des Schmandberges. Die blattlausfressende
Larve lebt überwiegend auf Bäumen. Die Art fliegt bereits relativ früh ab April
bis Juni.
Epistrophe nitidicollis
Meigen, 1822
E. nitidicollis ist eine auf Bäume
angewiesene Art. Sie besiedelt sowohl sehr feuchte als auch trockene Waldtypen
und kann auch häufig in der Nähe von einzeln stehenden Bäumen gefunden werden.
Entsprechend der sehr unterschiedlichen Lebensräume ist auch das Spektrum der
besuchten Blütenpflanzen sehr groß und reicht von Sumpfdotterblume über
Löwenzahn bis zu Wolfsmilchgewächsen.
Episyrphus
Episyrphus
balteatus DeGeer, 1776
E. balteatus ist eine der
häufigsten Schwebfliegenarten überhaupt. Als sehr wanderfreudige Art kann sie
in allen Lebensräumen angetroffen werden und ist die Schwebfliege, die auch den
meisten Menschen bekannt ist.
Eristalinus
Eristalinus sepulchralis
Linnaeus, 1758
E. sepulchralis kommt bevorzugt in
Feuchtgebieten vor. Die Larve lebt aquatisch. Wie eine Vielzahl der folgenden
Arten kommt sie häufig in Nähe des Menschen bzw. in der Nähe von Viehhaltungen
vor. Die Larve verträgt auch stärker durch organische Einträge verschmutztes
Wasser.
Eristalis
Viele der Arten der Gattung Eristalis sind als Larven an organisch belastetes Wasser angepasst. Als sogenannte Rattenschwanzlarven weisen sie in der Gewässergütebestimmung auf hoch belastete Gewässer hin. In Exremfällen konnten Eristalis-Arten auch in Jauchegruben nachgewiesen werden.
Eristalis arbustorum
Linnaeus, 1758
E. arbustorum kommt häufig in der
Umgebung des Menschen, z.B. auf landwirtschaftlichen Flächen und in Gärten und
Parks, vor. Die Larve lebt aquatisch oder halbaquatisch und wurde z.B. auch
schon in Kuhdung gefunden.
Eristalis horticola
DeGeer, 1776
E. horticola ist stärker an
Feuchtgebiete und feuchte Wälder gebunden als die übrigen hier vorgestellten
Arten der Gattung Eristalis. Die adulten Tiere halten sich zumeist in
Gewässernähe auf.
Eristalis interruptus
Poda, 1776
Für E. interruptus hat in etwa die gleichen Lebensraumansprüche wie E.
horticola, ist jedoch verstärkt auch in Mooren und Seggenrieden anzutreffen.
Eristalis intricarius
Linnaeus, 1758
E. intricarius bevorzugt feuchte
Lebensräume, gerne auch periodisch überflutetes Grünland. Die Art fliegt von
April bis Ende August. Die Larve lebt semiaquatisch im Schlamm, aber auch in
Kuhdung.
Eristalis jugorum
Egger, 1858
E. jugorum ist eher an Fließgewässern
und in Wäldern zu finden. Zur Nahrungssuche weichen die adulten Tiere auch auf
andere Lebensräume aus und nutzen eine Vielzahl von Blütenpflanzen. Die Larve
ist bisher noch nicht bekannt. Die Flugzeit beginnt im Mai und endet im Juli.
Eristalis pertinax
Scopoli, 1763
E. pertinax ist häufig in Nähe des
Menschen anzutreffen und zusammen mit E. tenax die häufigste Eristalis-Art,
die am Schmandberg gefunden wurde. Die Art nutzt ein sehr weites Spektrum
unterschiedlicher Lebensräume und Blütenpflanzen. Die Flugzeit ist von Februar
bis November, also ausgesprochen lang. Möglicherweise überwintert die Art als
Adulte.
Eristalis tenax
Linnaeus, 1758
E. tenax ist eine ubiquitäre Art und
noch weiter verbreitet und häufiger als E. pertinax. Die Art überwintert
als ausgewachsenes Tier. Die Flugzeit dauert ebenfalls von Februar bis November.
Eumerus
Eumerus ornatus
Meigen, 1822
E. ornatus ist eine Art der Buchen-
und Eichenwälder. Die zwei Generationen fliegen von Mai bis Juli und August bis
September.
Eupeodes
Die Gattung Eupeodes weist einige der häufigsten Schwebfliegenarten überhaupt auf. E. corrollae ist ähnlich weit verbreitet und häufig wie die oben beschriebene Episyrphus balteatus. Die Eupeodes-Arten besitzen das bei Schwebfliegen weitverbreitete schwarz-gelbe Muster.
Eupeodes corollae
Fabricius, 1794
E. corollae kommt häufig auf Feldern,
in Gärten, Parks und Obstwiesen sowie vielen weiteren Offenlandlebensräumen vor.
Die Flugzeit ist von Mai bis September. Wie bei allen hier beschriebenen
Eupeodes-Arten fressen die Larven Blattläuse.
Eupeodes flaviceps
Rondani., 1857
Über E. flaviceps ist bisher wenig bekannt. Die Art scheint aber extensiv
bewirtschaftetes trockenes Grünland als Lebensraum zu bevorzugen.
Eupeodes lapponicus
Zetterstedt, 1838
E. lapponicus ist eine Waldart unter
den Eupeodes-Arten. Sie besiedelt sowohl Laub- als auch Nadelwälder,
wobei offene Stellen im Wald bevorzugt werden. Die Flugzeit beginnt im Mai und
endet in manchen Jahren erst im November. Die Art ist sehr wanderfreudig, so daß
sie auch außerhalb von Wäldern häufiger gefunden wird.
Eupeodes latifasciatus
Macquart, 1829
E. latifasciatius bevorzugt als
Lebensraum feuchtes, zeitweise überflutetes Grünland und Moore. Die Larve lebt
von Wurzelblattläusen. Die Flugzeit dauert von Mai bis September.
Eupeodes latilunulatus
Collin, 1931
E. latilunulatus ist in neuerer
Literatur auch unter dem Namen E. bucculatus zu finden. Die Art lebt in
der Weichholzaue und in Galeriewäldern entlang von Bächen. Bisher wurden die
Larven an Disteln gefunden. Es werden zwei Generationen pro Jahr gebildet, die
im April/Mai und Juli/August fliegen.
Eupeodes lundbecki
Soot Ryen, 1946
E. lundbecki lebt in Birken- und
Kiefernwäldern, insbesondere in Taiga ähnlichen Wäldern. Es werden aber auch
normale Kiefernwälder und -forste genutzt. Die Flugzeit dauert von Mitte Mai bis
in den Oktober. Wie bei den meisten Eupeodes-Arten besucht E.
lundbecki ein breites Blütenspektrum, darunter auch weiße Doldenblütler, wie
sie in großer Zahl am Schmandberg zu finden sind.
Eupeodes luniger
Meigen, 1822
E. luniger ist eine weit verbreitete
Art. Sie kommt in Wäldern, Offenland und in größerer Zahl auch in der
Kulturlandschaft, wie Obstwiesen und Parks, vor und dringt bis in die Städte
vor. Die Larve lebt von Blattläusen, vor allem auf niedrig wachsenden Pflanzen.
Mit einer Flugzeit von April bis November gehört sie zu den besonders lange
anzutreffenden Arten.
Eupeodes nitens
Zetterstedt, 1843
E. nitens ist eine Buchenwaldart, die
gerne angrenzende blütenreiche Grünlandflächen zur Nahrungssuche nutzt.
Entsprechend besucht sie Blüten vieler verschiedener Pflanzen, je nach
saisonalem Angebot. Die Flugzeit beginnt im Mai und dauert bis Anfang August.
Die Larve ist bisher noch nicht beschrieben worden.
Ferdinandea
Ferdinandea
cuprea Scopoli, 1763
F. cuprea ist ein Bewohner
verschiedenster Waldtypen, von trockenen Flaumeichenwäldern bis hin zu
Auwäldern. Die adulten Tiere sonnen sich gerne auf Baumstämmen. Die Flugzeit
dauert von April bis September. Die semiaquatischen Larven lassen sich oft auf
Saftflüssen von Bäumen finden, sind aber nicht unbedingt auf Bäume angewiesen.
Helophilus
Die Gattung Helophilus weist mit H. pendulus und H. trivittatus zwei am Schmandberg häufige Arten auf. Die Larven besitzen ähnlich wie die Larven der Gattung Eristalis ein Atemrohr und sind daher gut an das Leben im Wasser angepasst.
Helophilus hybridus
Loew, 1846
H. hybridus lebt in Feuchtgebieten.
Die Larve lebt aquatisch in nicht zu stark mit Nährstoffen angereicherten
Gewässern und ernährt sich von Mikroorganismen. Die Flugzeit reicht von Mai bis
September.
Helophilus pendulus
Linnaeus, 1758
H. pendulus ist eine häufige und
ubiquitäre Art, die oft in der Nähe des Menschen vorkommt. Für die
Larvalentwicklung werden Gewässer benötigt; an die Gewässerqualität werden keine
besonderen Ansprüche gestellt. Die Art wurde auch schon in Gartenteichen
gefunden. H. pendulus fliegt von Mai bis Oktober.
Helophilus trivittatus
Fabricius, 1805
H. trivitttatus nutzt die durch den
Menschen geschaffenen Lebensräume weniger stark als H. pendulus. Die Art
kommt in einer Vielzahl von Habitaten in Verbindung mit Gewässern vor und wurde
bisher an einer sehr großen Zahl von Blütenpflanzen bei der Nahrungssuche
beobachtet. Die Flugzeit ist von Mai bis Oktober.
Leucozona
Leucozona
lucorum Linnaeus, 1758
L. lucorum besiedelt Wälder
und kommt sehr häufig an Hecken vor. Die Larven leben von Blattläusen. Die
Flugzeit dauert von Mai bis Juli.
Megasyrphus
Megasyrphus erraticus Linnaeus, 1758
Melangyna
Melangyna umbellatarum
Fabricius, 1798
M. umbellatarum kommt in
Feuchtgebieten, besonders gern in feuchten Weidenwäldern vor. Die Larve frißt
Blattläuse; die Flugzeit der Art dauert von Mai bis September.
Melanostoma
Die Arten der Gattung Melanostoma sind kleine schwarze Schwebfliegen mit einer orange - rötlichen Zeichnung auf dem Abdomen. Die Adulten fressen Gräserpollen.
Melanostoma mellinum
Linnaeus, 1758
M. mellinum ist in Grünlandbeständen
eine der häufigste Arten und kommt in allen Grünlandtypen vor, sofern es noch
zur Ausbildung von Gräserblüten kommt. Außer Gräsern besucht die Art auch eine
Reihe von Blütenpflanzen. Die Larve ernährt sich von Blattläusen auf niedrig
wachsenden Pflanzen. M. mellinum kann von Mai bis Oktober beobachtet
werden.
Melanostoma scalare
Fabricius, 1794
M. scalare kommt in allen Waldtypen
vor und besiedelt ähnlich wie M. mellinum auch Grünland. Hier ist die Art
allerdings eher in feuchterem und extensiv bewirtschaftetem Grünland zu finden.
Die Flugzeit dauert von März bis September. Auf dem Schmandberg war die Art sehr
viel seltener zu finden als ihre Schwesterart.
Meligramma
Meligramma
cincta Fallen, 1817
M. cincta besiedelt Buchen-
und Eichenwälder. Beim Blütenbesuch wird die Art häufig an typischen
Heckenpflanzen wie Schlehe und Weißdorn gefunden. Die zwei Generationen fliegen
von April bis Juni und Juli bis September. M. cincta gehört zu den Arten
mit blattlausfressenden Larven.
Meligramma triangulifera,
Zetterstedt, 1843
M. triangulifera lebt ebenfalls in
Wäldern, bevorzugt aber eher feuchtere Wälder. Im Gegensatz zu M. cincta
besitzt sie nur eine Generation, die von Mai bis Juni fliegt.
Meliscaeva
Meliscaeva
auricollis Meigen, 1822
M. auricollis ist eine
typische Waldart, die auch reine Forsten nutzt. Da die Art als Adulte
überwintert beginnt die Flugzeit im März, also recht früh und dauert bis Oktober
an. Die Larven leben von Blattläusen.
Meliscaeva cinctella
Zetterstedt, 1843
M. cinctella kommt sehr häufig in der
Nähe von Gebüschen und Hecken, aber auch im Wald vor. Die Flugzeit ist von April
bis September. Wie die meisten der vorangegangenen Arten sind auch die Larven
von M. cinctella Blattlausfresser.
Myathropa
Myathropa florea
Linnaeus, 1758
M. florea besiedelt ein weites
Spektrum von Lebensräumen, angefangen von Wäldern bis hin zu feuchtem Grünland
und Parkanlagen in Städten. Durch ihre einem Totenkopf ähnelnde Zeichnung auf
der Brust ist sie unverwechselbar. Die Flugzeit reicht von Mai bis September.
Die aquatische Larve ernährt sich von Mikroorganismen.
Neoascia
Neoascia
podagrica Fabricius, 1785
Ursprünglich war N. podagrica wohl eine Art der feuchten Wälder,
hat sich aber inzwischen so stark an den Menschen angepasst, daß sie in einer
Vielzahl von Habitaten der Kulturlandschaft vorkommt. Die subaquatischen Larven
leben von Mikroorganismen und werden häufig auch in organisch stark belasteten
Habitaten wie Kuhdung oder im Schlamm gefunden. N. podagrica fliegt von
April bis Oktober.
Orthonevra
Orthonevra
nobilis Fallen, 1817
O. nobilis ist eine Art der
Feuchtgebiete, die Larven lassen sich u.a. im Schlamm von Kleingewässern wie
Quellen finden. Die Flugzeit der Art dauert von Mai bis August.
Paragus
Die Schwebfliegen der Gattung Parargus gehören zu den kleinsten bei uns heimischen Arten.
Paragus albifrons
Fallen, 1817
P. albifrons lebt bevorzugt in
trockenwarmen Lebensräumen wie Eichen- und Kiefernwäldern oder auf trockenem
Grünland. Die Art ist damit eine der wahrscheinlich bodenständigen Arten des
Schmandberges. Die Larven von P. albifrons kommen an verschiedenen
Pflanzen trockenerer Standorte wie Hauhechel und Wilder Möhre vor. Die Flugzeit
beginnt im Juni und endet im Oktober.
Paragus haemorrhous
Meigen, 1822
P. haemorrhous kommt vor allen in
extensiv bewirtschaftetem Grünland und auf schon stärker verbuschten Flächen
vor. Außer diesen trockenwarmen Lebensräumen besiedelt die Art auch Moore. Die
Larve lebt von Blattläusen. Von Mai bis September sind die adulten Tiere zu
beobachten.
Parasyrphus
Parasyrphus
annulatus Zetterstedt, 1838
P. annulatus ist eine Waldart,
die besonders häufig in Nadelwäldern vorkommt. Die Flugzeit beginnt im Mai und
endet Anfang August. Über die Larven dieser Art ist bisher wenig bekannt.
Parasyrphus lineolus
Zetterstedt, 1843
P. lineolus hat ähnliche
Lebensraumansprüche wie P. annulatus, fliegt aber bereits ab Ende April
bis in den Juli hinein. Die Larven wurden bisher in den Kronen von Kiefern
gefunden und ernähren sich von Blattläusen.
Parasyrphus malinellus
Collin, 1952
Auch P. malinellus ist eine typische Art der Nadelwälder mit einer
Vorliebe für Kiefernwälder und dürfte vor allem aus den nahen Kiefernwäldern
zugeflogen sein. Zur Nahrungssuche werden die unterschiedlichsten Blütenpflanzen
aufgesucht. Die Art fliegt von April bis Juli und damit noch etwas früher als
die vorgenannten.
Parasyrphus nigritarsis
Zetterstedt, 1843
P. nigritarsis ist ein Bewohner
feuchter Wälder und Moore und unterscheidet sich damit stärker von den anderen
am Schmandberg gefundenen Parasyrphus-Arten. Die gefangenen Individuen
sind sehr wahrscheinlich aus der Bruchtaue zugewandert. Die Flugzeit dauert nur
einen Monat, von Ende Mai bis Ende Juni.
Parasyrphus vittiger
Zetterstedt, 1843
P. vittiger ist wieder eine Art, die
ihren Verbreitungsschwerpunkt in Nadelwäldern hat. Sie hat die längste Flugzeit
der Parasyrphus-Arten, von April bis September. Die Larve lebt wie bei
allen Parasyrphus-Arten von Blattläusen.
Pipiza
Die Systematik der europäischen Pipiza-Arten ist bisher noch unzureichend geklärt. Insbesondere die Artaufteilung ist von Autor zu Autor unterschiedlich. Entsprechend schwierig ist eine Beschreibung der Ökologie der Arten und wird an dieser Stelle auch nicht vorgenommen.
Pipiza austriaca Meigen, 1822
Pipiza bimaculata Meigen, 1822
Pipiza noctiluca Linnaeus, 1758
Pipizella
Pipizella
viduata Linnaeus, 1758
P. viduata besiedelt
Laubwälder und extensiv bewirtschaftetem Grünland sowie Hecken. Adulte Tiere
sind von Mitte April bis Oktober zu beobachten. Die Larven fressen
Wurzelblattläuse.
Pipizella virens
Fabricius, 1805
P. virens ist vor allem in
Buchenwäldern zu finden. Die Flugzeit von Ende Mai bis Anfang Juli ist
wesentlich kürzer als bei P. viduata. Über die Larve ist bisher nichts
bekannt.
Platycheirus
Platycheirus albimanus
Fabricius, 1781
P. albimanus ist in Laubwäldern und
vielen Habitaten der Kulturlandschaft von landwirtschaftlichen Nutzflächen bis
hin zu innerstädtischen Grünanlagen weit verbreitet. Zur Nahrungsaufnahme werden
vor allem gelb- und weißblühende Pflanzen besucht. Die Flugzeit dauert von April
bis Oktober. Möglicherweise werden bis zu vier Generationen pro Jahr gebildet.
Die Larven ernähren sich von Blattläusen und sind auf einer Vielzahl
verschiedener Pflanzen zu finden. Durch ihr weites Lebensraumspektrum und die
geringen ökologischen Ansprüche gehört P. albimanus zu den häufigen
Schwebfliegenarten.
Platycheirus angustatus
Zetterstedt, 1843
P. angustatus lebt in feuchtem
extensiv bewirtschaftetem Grünland, besonders gerne auch in zeitweise
überfluteten Gebieten. Auf dem Schmandberg ist die Art Nahrungsgast. Neben
Gräsern werden auch krautige Pflanzen als Nahrungsquelle genutzt. Von Mai bis
September lassen sich die adulten Fliegen beobachten. In warmen Jahren können
zwei Generationen gebildet werden, normal ist jedoch eine Generation. Die Larven
ernähren sich von Blattläusen.
Platycheirus clypeatus
Meigen, 1822
Die Lebensraumansprüche von P. clypeatus sind ähnlich wie die von P.
angustatus. P. clypeatus nutzt jedoch ein breiteres Lebensraumspektrum und
kommt auch in Mooren vor. Trotz der Bindung an eher feuchte Lebensräume konnte
die Art recht häufig am Schmandberg gefunden werden. Die Flugzeit reicht von
April bis September. Es werden zwei Generationen pro Jahr gebildet. Die Larven
ernähren sich von Blattläusen und sind durch ein Atemrohr an feuchte Lebensräume
und Überflutungen angepasst.
Platycheirus europaeus
Goeldlin, Maibach & Speight, 1990
P. europaeus konnte als
Feuchtgebietsart nur einmal am Schmandberg nachgewiesen werden. Ein Schwerpunkt
der Art liegt in extensiv bewirtschafteten Feuchtgrünland. Die adulten Tiere
fressen überwiegend Gräserpollen. Die Flugzeit, von Mai bis August, ist kürzer
als bei den meisten anderen am Schmandberg gefundenen Platycheirus-Arten.
Platycheirus manicatus
Meigen, 1822
P. manicatus gehört ebenfalls zu den
Platycheirus-Arten des feuchten extensiven Grünlandes. Die Art besucht
jedoch vorwiegend krautige Pflanzen. Mit zwei Generationen fliegt die Art von
Mai-September. Die Larven ernähren sich von Blattläusen.
Platycheirus peltatus
Meigen, 1822
Die Lebensraumansprüche von P. peltatus ähneln denen der anderen
Platycheirus-Arten. P. peltatus ist jedoch die häufigste
Platycheirus-Art am Schmandberg. Neben extensiv bewirtschaftetem Grünland
werden auch Laubwälder als Lebensraum genutzt. Ein wesentlicher Teil der
gefangenen Individuen stammt aus der Bruchtaue.
Platycheirus scutatus
Meigen, 1822
P. scutatus lebt vor allem in
Laubwäldern, hat sich jedoch auch an von Menschen geschaffene Lebensräume
angepaßt und kommt entlang von Hecken, in Obstwiesen sowie Gärten und
Parkanlagen vor. Neben weißen Doldenblütlern werden eine ganze Reihe von gelb
und rot blühenden Blütenpflanzen zur Nahrungsaufnahme besucht. Die Flugzeit von
April bis September ist ausgesprochen lang.
Platycheirus rosarum,
Fabricius, 1787
P. rosarum fliegt von Mai bis
September in feuchten Laubwälder und in Feuchtgebieten wie Mooren und
Seggenriedern. Die Larven sind bisher noch nicht beschrieben worden.
Rhinigia
Die Arten der Gattung Rhingia sind durch ihr langes, schnabelförmig ausgezogenes Gesicht leicht zu erkennen.
Rhingia campestris
Meigen, 1822
R. campestris bewohnt Laubwälder,
hier vor allem Auwälder, und kann sehr häufig auf beweidetem Grünland gefunden
werden. Besonders auf Rinderweiden ist die Art häufig, da die Eier häufig vor
allem in Kuhdung abgelegt werden und sich die Larven von Mikroorganismen
ernähren.
Scaeva
Scaeva
pyrastri Linnaeus, 1758
S. pyrastri ist eine sehr
wanderfreudige Art, die sich besonders in Habitaten mit hohen Blattlausdichten,
also mit großem Nahrungsangebot, finden lässt. Bevorzugte Lebensräume lassen
sich nicht direkt feststellen. Da hohe Blattlausdichten jedoch besonders häufig
in Feldern, Hecken und Gärten auftreten, weist die Art eine relativ enge
Bindung an den Menschen auf. Die Flugzeit von Februar bis November ausgesprochen
lang. Die erwachsenen Tiere überwintern.
Scaeva selenitica
Meigen, 1822
S. selenitica ist eine Waldart, die
auch in Obstwiesen vorkommt. Wie S. pyrastri ist auch S. selenitica
ausgesprochen wanderfreudig und deshalb in vielen Lebensräumen anzutreffen. Die
Larven ernähren sich von Blattläusen. Es werden zwei Generationen pro Jahr
gebildet. Die adulten Fliegen überwintern und sind von März bis September
flugaktiv.
Sphaerophoria
Die Gattung Sphaerophoria zeichnet sich durch kleine, schlanke, schwarz-gelb gezeichnete Arten aus, die z.T. in großer Anzahl zu finden sind. Die meisten Arten lassen sich nur anhand der männlichen Genitalien sicher bestimmen.
Sphaerophoria fatarum
Goeldlin, 1989
S. fatarum bevorzugt extensiv
genutztem Grünland als Lebensraum. Ein Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt
dabei in Mooren und Heiden. Nährstoffarme Pfeifengraswiesen sind z.B. ein
wichtiger Lebensraum für S. fatarum. Die Larven sind bisher noch nicht
beschrieben worden. Es werden jedoch zwei Generationen im Jahr gebildet, die in
getrennten Flugzeiten im Mai/Juni und August/September fliegen.
Sphaerophoria interrupta
Fabricius, 1805
S. interrupta kommt häufig in
Feuchtgebieten und feuchtem extensiv genutztem Grünland vor. Die zwei
Generationen fliegen von Mai bis September. Die meisten Individuen können im
Juni und Ende Juli/ Anfang August beobachtet werden.
Sphaerophoria rueppelli
Wiedemann, 1830
Feuchtgebiete und trockene Offenlandbiotope, gerne auch mit Sand, sind der
Lebensraum von S. rueppelli. Die Art ist bis zu einem gewissen Grad
salztolerant und wird auch in Salzmarschen und Brackwasserbereichen häufiger
gefunden. Die Flugzeit dauert von April bis Oktober.
Sphaerophoria scripta
Linnaeus, 1758
S. scripta ist die häufigste
Sphaerophoria-Art. Auffallend sind die langen über das Abdomen hinaus
ragenden Flügel. S. scripta kann in einer Vielzahl von Lebensräumen
angetroffen werden. Schwerpunkte ihrer Verbreitung liegen im Grünland, entlang
von Hecken und auf verbuschenden Flächen. Als sehr häufige und auffällige Art
liegen Beobachtungen zum Blütenbesuch von sehr vielen Pflanzenarten vor. Die
Flugzeit beginnt im April und endet erst im November.
Sphaerophoria taeniata
Meigen, 1822
S. taeniata kommt häufig in
extensivem feuchtem Grünland und in Lichtungen in Wäldern, insbesondere
Laubwäldern, vor. Die Art ist von Mai bis September flugaktiv. Über die Larven
ist bisher wenig bekannt.
Sphaerophoria virgata
Goeldlin, 1974
S. virgata bevorzugt
Offenlandhabitate als Lebensraum, darunter besonders Pfeifengrasheiden. Sie
kommt aber auch in halboffenen Wäldern vor. Die adulten Tiere fliegen von Mitte
Mai bis Mitte September. Über die Larven ist bisher nichts bekannt.
Syritta
Syritta pipiens Linnaeus, 1758
S. pipiens lebt einerseits in Feuchtgebieten und Mooren, kommt aber auch in der Kulturlandschaft häufig vor und hat sich an den Menschen angepaßt. Die Larve lebt von Mikroorganismen in verrottendem Pflanzenmaterial, z.B. in Komposthaufen. Adulte Tiere können in zwei Generationen von März bis November beobachtet werden.
Syrphus
Die Gattung Syrphus ist die namengebende Gattung der Familie der Schwebfliegen. Die Syrphus-Arten verkörpern mit ihrer schwarz-gelben Zeichnung das typische, bekannte Bild der Schwebfliegen.
Syrphus ribesii
Linnaeus, 1758
S. ribesii gehört zu den häufigsten
und bekanntesten Schwebfliegen und ist häufig in der Nähe des Menschen zu
finden. Sie kommt in Parks, Gärten, in der Kulturlandschaft und in fast allen
Waldtypen vor. Die Larven ernähren sich von Blattläusen. Es werden zwei
Generationen im Jahr gebildet, die von April bis Mitte November fliegen. S.
ribesii ist ein wanderfreudige Art, die auch weite Strecken zurücklegt.
Syrphus torvus
Osten-Sacken, 1875
S. torvus ist im Gegensatz zur
vorherigen Arten eine Waldart, die zwar auch in Parks und Gärten vorkommt,
jedoch wesentlich stärker an Bäume gebunden ist. Die Flugzeit dauert von Mai bis
September mit zwei Generationen, die ihre Höhepunkte im April/Juni und
August/September haben.
Syrphus vitripennis
Meigen, 1822
S. vitripennis ist ebenfalls eine
Waldart, die aber ähnlich wie S. torvus auch in Parks, Gärten und Hecken
zu finden ist. Die Flugzeit beginnt im April und endet im Oktober.
Temnostoma
Temnostoma
bombylans Fabricius, 1805
T. bombylans besiedelt
Buchenbestände und alte Hartholzauwälder. Eine wichtige Habitatrequisite stellen
dabei alte Bäume dar, in denen die Larven leben. Die Larvalentwicklung dauert
mindestens zwei Jahre. T. bombylans fliegt nur relativ kurz von Mai bis
Juni.
Trichopsomyia
Trichopsomyia
flavitarsis Meigen, 1822
T. flavitarsis gehört zu den
kleinsten bei uns heimischen Schwebfliegenarten und wird daher häufiger bei
Erhebungen übersehen. Die Hauptvorkommen liegen in Feuchtgebieten wie Mooren,
nährstoffarmen Pfeifengraswiesen und weiteren extensiv genutzten Grünlandtypen.
Von Mai bis Juli liegt die Hauptflugzeit von T. flavitarsis. Über die
Larven ist bisher wenig bekannt, wahrscheinlich leben sie räuberisch von
Zikadenlarven.
Volucella
Volucella
bombylans Linnaeus, 1758
V. bombylans kommt vor allem
in Buchenwäldern, aber auch in feuchten Kiefernwäldern vor. Ein weiterer
Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt im feuchten Extensivgrünland und im
Bereich von Feldrändern und Hecken. Die Larven leben in Hummelnestern und
ernähren sich dort von den Hummellarven. Adulte Tiere fliegen von Mai bis
September.
Xanthandrus
Xanthandrus comtus
Harris, 1780
X. comtus besiedelt verschiedene
Waldtypen von Laubwäldern über Immergrüne Laubwälder bis hin zu Kiefernwäldern.
Die Larven leben räuberisch und ernähren sich von Blattläusen und Mottenraupen.
Flugzeit der Art ist von Mai bis Oktober.
Xanthogramma
Xanthogramma
festivum Linnaeus, 1758
X. festivum ist eine typische
Art des trockenen extensiven Grünlandes und als solche wahrscheinlich am
Schmandberg bodenständig. Die Larven leben in den Nestern von Ameisen der
Gattung Lasius, wo sie sich von den Blattläusen der Ameisen ernähren. Die
Flugzeit ist von Mai bis Juni verhältnismäßig kurz.
Xanthogramma pedissequum
Harris, 1776
X. pedissequum besitzt einen
Verbreitungsschwerpunkt in extensiv bewirtschaftetem Grünland, sowohl im
trockenen als auch im feuchten. Des weiteren kommt die Art in vielen Biotoptypen
der Kulturlandschaft wie Hecken, Feldrainen und Gärten, aber auch in Wäldern
vor. Die Larven leben ebenfalls von Wurzelblattläusen, die von Ameisen der
Gattung Lasius gehalten werden. Die Flugzeit ist von Mai bis September
länger als bei X. festivum.
Xylota
Xylota segnis
Linnaeus, 1758
X. segnis ist in den meisten
Laub- und Nadelwäldern zu finden. Daneben kommt die Art auch in Hecken und
Gärten vor. Von Mai bis September sind die adulten Tiere zu beobachten. Die
Larven leben z.B. in Baumstubben, aber auch an Saftflüssen lebender Bäume.
Xylota sylvarum
Linnaeus, 1758
X. sylvarum ist ebenfalls eine Waldart. Die Flugzeit reicht von Mai bis September, die Larven ernähren sich ähnlich wie die von X. segnis.
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Die Arbeiten zur Erfassung des Syrphidenfauna des Schmandberges wurden durch die Förderung seitens des BMBF im Rahmen des F+E-Vorhabens "Schweinefreilandhaltung im Rahmen der Landschaftspflege" (Förder-Nr. 01 LN 0002) ermöglicht. Dem Geldgeber sei an dieser Stelle dafür gedankt.
Anschrift des Autors: | Heiko Köstermeyer c/o Bioplan Höxter-Marburg Untere Mauerstr. 8 37671 Höxter |