Kalktrockenrasen,
Kalkhalbtrockenrasen und nah verwandte Grünlandgesellschaften
Burkhard Beinlich
Charakterisierung und
Verbreitung
Auf
trockenen, flachgründigen und nährstoffarmen Standorten
finden sich in Mitteleuropa Rasengesellschaften, die an die Steppen
des östlichen oder die Grasheiden des südlichen Europas
erinnern. Diese Trockenrasen und Halbtrockenrasen unterscheiden sich
schon von weitem durch ihre schwachwüchsige, graugrüne, oft
sonnenversengte Grasnarbe von den sattgrünen Fettwiesen. Auf
basenreichen Ausgangsgesteinen (v.a. auf Kalkgestein wie dem
Muschelkalk des Weserberglandes) treten sie als besonders artenreiche
Kalktrocken- und Kalkhalbtrockenrasen in Erscheinung.
Die
Vorkommen der Trockenrasen sind auf trocken-heiße
Standorte mit einem meist stark angespannten Wasserhaushalt
beschränkt – Extremstandorte also, die vom Wald nicht
besiedelt werden können. Kennzeichnend für die Trockenrasen
ist eine lückige Vegetationsdecke, die genügend Lebensraum
für konkurrenzschwache und trockenheitsertragende Moose und
Flechten, einjährige Pflanzen und Zwergsträucher bietet.
In
kontinental getönten Klimabereichen, d.h. in Regionen mit heißen
Sommern, kalten Wintern, geringen Niederschlägen (< 500 mm/a)
und ausgeprägter Sommertrockenheit, sind die Kalktrockenrasen
als kontinentale Steppenrasen oder Federgras-Gesellschaften
ausgeprägt (Ellenberg 1996,
Mahn 1965). Ihre Vorkommen sind in
Deutschland im wesentlichen auf die Trockengebiete Thüringens
und Brandenburgs beschränkt. Vereinzelte Vorkommen finden sich
aber auch weiter westlich, z.B. in Mainfranken, im Mainzer
Trockengebiet oder in Rheinhessen (Nahetal).
Im mehr
ozeanisch geprägten Klimabereich werden die Kalktrockenrasen
vorwiegend aus submediterranen und subatlantischen Florenelementen
aufgebaut. Es handelt sich um die Trespen-Trockenrasen. Ebenso
wie die kontinentalen Steppenrasen sind auch sie in Mitteleuropa nur
kleinflächig anzutreffen. Sie sind im wesentlichen auf
Felsbänder und Hangrutschungen wie im Bereich der Rabenklippen
am Ziegenberg bei Höxter beschränkt.
Ähnlich
den echten Trockenrasen sind auch die Halbtrockenrasen auf
relativ extreme Standorte (meist süd- oder westexponierte Hänge
mit flachgründigen Böden) beschränkt. Allerdings ist
der Wasserhaushalt dieser Standorte weniger angespannt, so dass sich
wiesenähnliche, weitgehend geschlossene Vegetationsbestände
ausbilden können.
In
subkontinental getönten Klimabereichen Mitteleuropas finden sich
die Wiesensteppen oder Kratzdistel-Zwenkenrasen, die auf
basenreichen Mergel- und Lehmböden sowie sandiglehmigen bis
tonigsauren Lockergesteinsböden anzutreffen sind. Sie sind
beispielsweise auf den Hängen der Oderterrassen in Brandenburg,
am Kyffhäuser in Thüringen, aber auch weiter südlich
in der Münchener Schotterebene, im Gipskeuper Mainfrankens, im
Mainzer Trockengebiet oder in Rheinhessen anzutreffen (Nitsche &
Nitsche 1994).
Im
ozeanisch beeinflußten westlichen Mitteleuropa sind es von
submediterran verbreiteten Pflanzenarten dominierte
Trespen-Halbtrockenrasen, die entsprechende Trockenstandorte
besiedeln. Im Gegensatz zu den Trockenrasen und subkontinentalen
Halbtrockenrasen sind sie häufig großflächig
ausgebildet, weit verbreitet und selbst im nördlichen
Mitteleuropa noch regelmäßig anzutreffen. Die
Hauptvorkommen finden sich auf den Kalkverwitterungsböden des
Muschelkalks und Juras. Daneben sind sie aber auch auf anderen
basenreichen Gesteinsformationen sowie auf leicht austrocknenden,
basenreichen Löß- und Lößlehmböden und auf
kalkhaltigen, trockenen Kies- und Schotteralluvionen anzutreffen.
Von den
verschiedenen Ausprägungen des Trespen-Halbtrockenrasens sind
die schwingel- und fiederzwenkenreichen beweideten
Enzian-Schillergras-Rasen am weitesten verbreitet. Sie finden
sich vorwiegend in Hanglagen und sind meist durch Gehölze
(häufig Wacholder, Schlehe, Weißdorn, Rosen) sowie eine
relativ lückige Vegetation gekennzeichnet. Bedeutende Bestände
finden sich z.B. auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb,
an den Muschelkalkhängen von Kocher, Jagst, Tauber und Main, in
der Thüringischen und Bayerischen Rhön, an den Hängen
des mittleren Saaletales in Thüringen, in der Eifel und im
Weserbergland.
Gemähte
Trespen-Halbtrockenrasen sind im Gegensatz zu den beweideten
Flächen durch eine geschlossene, gleichförmige Grasnarbe
charakterisiert. Besonders im Frühsommer und Sommer heben sie
sich durch ihren Blütenreichtum deutlich von anderen
Grünlandbeständen ab. Sie sind innerhalb der BRD im
wesentlichen auf den süddeutschen Raum beschränkt und
stellen im Weserbergland die absolute Ausnahme dar.
Abb.
1: Verbreitung der Kalklebensräume in Deutschland
(aus: Beinlich &
Plachter 1995, nach
Kaule 1986)
Nah
verwandt mit den Trespen-Halbtrockenrasen sind die trocken-mageren
Ausprägungen der Glatthafer- und Goldhaferwiesen, die im
Weserbergland in Form der Salbei-Glatthaferwiesen vertreten sind. Sie
ersetzen die Trespen-Halbtrockenrasen auf besser wasser- und
nährstoffversorgten Standorten.
Nutzungsgeschichte
Die zu den
Trockenrasen zählenden Steppenrasen und submediterranen
Trespen-Trockenrasen gehören zur natürlichen Vegetation
Mitteleuropas. Ihre Vorkommen waren ursprünglich auf die wenigen
für den Wald nicht besiedelbaren Extremstandorte beschränkt.
Im Gegensatz dazu sind die flächenmäßig viel
bedeutenderen Halbtrockenrasen anthropo-zoogenen Ursprungs: Sie sind
als Folge der z.T. bis in das 19. Jahrhundert hinein praktizierten
Waldweide aus Wäldern hervorgegangen (Ellenberg 1996). Während
an der Auflichtung der Wälder neben Ziegen und Schafen auch
Rinder, Pferde und Schweine beteiligt waren, wurden die sich
allmählich ausbildenden Halbtrockenrasen überwiegend mit
Schafen und Ziegen beweidet, da eine sinnvolle Nutzung dieser
ertragsarmen Flächen nur mit diesen genügsamen Haustieren
möglich war und ist.
Verbiss
und Tritt dieser Weidetiere ist entscheidend für Entstehung und
Erhalt der Enzian-Schillergras-Rasen (Ellenberg 1996,
Nitsche &
Nitsche 1994). Schafe, mit welchen die schwachwüchsigen Hutungen
in der Regel beweidet werden, bevorzugen junge, nährstoffreiche
und schmackhafte Gräser und Kräuter (Klapp 1971) sowie
Jungtriebe und Blätter weicher Laubgehölze. Kaum oder gar
nicht verbissen werden stachelige und dornige Pflanzen wie
Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule) und Golddistel
(Carlina vulgaris), giftige wie Zypressen-Wolfsmilch
(Euphorbia cyparissias), bittere Kräuter wie Kreuzblume
(Polygala amara) und Enzian-Arten (Gentianella spec.),
für das Schafmaul schwer erreichbare Rosettenpflanzen, harzige
und stachelige Bestandteile von Nadelgehölzen wie Kiefer (Pinus
sylvestris) und Wacholder (Juniperus communis) oder
stachelige Sträucher wie Schlehe (Prunus spinosa)
(Schumacher et al. 1995). Diese Arten werden durch den selektiven Verbiß der Schafe gefördert und bilden die typischen
Pflanzengesellschaften der Kalkmagerweiden aus. Da sie die Qualität
der Weide aus Sicht des Schäfers nachteilig beeinflussten,
wurden v.a. die Sträucher (Schlehe, Wacholder) als
"Weideunkräuter" regelmäßig bekämpft.
Im Gegensatz zu Schafen werden Gehölze durch Ziegen wesentlich
stärker verbissen. Sie sind typische Blattfresser, die im Herbst
und Winter die Gehölze zudem sehr stark schälen. Auf
Ziegenweiden stellen Sträucher und Bäume als
„Weideunkräuter“ kein Problem dar.
Im
Gegensatz zur auslesenden Wirkung des Verbisses beeinflusst der Tritt
des Weideviehs die Weide eher unspezifisch. Besonders betroffen sind
trittempfindliche krautige Pflanzen wie Orchideen. Für die
Weidefläche selbst wird der sogenannten "Trippelwalze"
der Schafe normalerweise ein förderlicher Einfluß
beigemessen, da sie zur Festigung der Grasnarbe führt (Klapp
1965). Neben den direkten Trittschäden gibt es auch indirekte
über die Verdichtung des Bodens oder, v.a. in Hanglagen, durch
die Ausbildung von Viehtreppen, die zu verstärkten
Erosionserscheinungen führen können (Ellenberg 1996). Die Flachgründigkeit der Böden unter Enzian-Schillergrasrasen
ist somit teilweise auch auf die Beweidung zurückzuführen.
Schafe
formten und formen aber nicht nur durch Verbiß und Tritt die
Kalktriften, sondern beeinflussen die Artenzusammensetzung auch noch
auf andere Weise. Untersuchungen, die in den Jahren 1993 und 1995 auf
der Schwäbischen Alb (Fischer et al. 1996,
Warkus et al. 1997)
und 1996 im Diemeltal am Stahlberg bei Deisel (Walther &
Beinlich
1997) durchgeführt wurden, zeigen, daß zahlreiche
Pflanzenarten und mehrere Tiergruppen (u.a. Landgehäuseschnecken,
Heuschrecken sowie Eidechsen) durch Schafe verbreitet werden. Allein
im Fell eines handzahmen Schafes konnten im Verlaufe von 3 Monaten
insg. 8511 Diasporen (= Samen, Früchte) von 85 Gefäßpflanzen
festgestellt werden (Fischer et al. 1996).
Von großer
Bedeutung für die Entstehung und den Erhalt der Halbtrockenrasen
ist weiterhin der Entzug der Nährstoffe, der traditionell durch
nächtliches Pferchen außerhalb der „Magerrasen“
auf angrenzenden Äckern erfolgte. Da Schafe vor allem in
Ruhephasen abkoten, wurde so für eine Düngung der Äcker
gesorgt – bei gleichzeitiger Aushagerung der Halbtrockenrasen.
Kein Wunder, daß bis zur Einführung des Kunstdüngers
die Schäferei auch für den Ackerbau von großer
Bedeutung war.
Auf den
Wiesen wirken dagegen andere Selektionsmechanismen. Hier wird die
Artenzusammensetzung durch den unspezifischen Schnitt der Sense bzw.
des Mähwerkes beeinflusst, mit der Folge, daß
regenerationsfreudige
Arten (Gräser und viele Kleearten),
Pflanzen,
die mit ihren Grundblättern über dem Boden ausdauern und
nur einmal im Jahr verlängerte Blütensprosse treiben
(Orchideen),
sehr
niedrigwüchsige Arten, deren Vegetationspunkte dicht über
dem Boden liegen (Sonnenröschen oder Kreuzblümchen) und
Arten,
die zum Zeitpunkt der Mahd ihren Entwicklungszyklus bereits
abgeschlossen haben (Frühjahrsgeophyten)
gefördert
werden. Als Resultat sind Grünlandbestände mit einer
weitgehend geschlossenen, gleichförmigen Grasnarbe entstanden,
die sich besonders im Frühsommer/Sommer durch ihren
Blütenreichtum deutlich von anderen Grünlandbeständen
abheben.
Bedeutung für den
Naturschutz und das europäische Naturerbe
Kalktrocken-
und Kalkhalbtrockenrasen zählen in Mitteleuropa zu den
artenreichsten Lebensräumen überhaupt (Kaule 1986). So
schätzt Zielonkowski (1981) die Anzahl der Tierarten für
nur 25 m² Trockenrasen auf ca. 1000, mehr als 50 Pflanzenarten
bezogen auf die gleiche Fläche sind nicht selten. Anhand einer
biotopbezogenen Auswertung der Roten Liste der in Bayern gefährdeten
Pflanzenarten konnte der gleiche Autor 1981 zeigen, daß allein
38 % der gefährdeten Blüten- und Farnpflanzen in
Trockenrasen anzutreffen sind, obwohl diese nur 0,26 % der
Landesfläche einnehmen. In Rheinland-Pfalz sind 433
Pflanzenarten den Trocken- und Magerrasen zuzuordnen, das macht 27 %
der Flora des Landes aus. Von diesen Pflanzen sind 36 % im Bestand
gefährdet. Die Fläche der Magerrasen nimmt 0,5 % der
Landesfläche ein (Bielefeld 1984). In Niedersachsen beträgt
die Fläche der Trocken- und Magerrasen lediglich 0,02 % der
Landesfläche. Trotz der geringen Flächenausdehnung stellen
sie für rund 17 % der gefährdeten Gefäßpflanzen,
ca. 25 % der gefährdeten Landschneckenarten, eines Drittels der
gefährdeten Tagfalterarten und gut der Hälfte der
gefährdeten Heuschrecken- und Grillenarten den benötigten
Lebensraum dar (Miotk 1982). Die Angaben für Niedersachsen
dürften direkt übertragbar auf die Verhältnisse in NRW
sein.
Die
Aussagen zur Bedeutung der Kalktrocken- und Halbtrockenrasen im
engeren Sinne für die Artenvielfalt gelten – wenn auch mit
einigen Abstrichen v.a. bezüglich der Artenzahlen bei der Fauna
– auch für die mageren Glatthaferwiesen und
Goldhaferwiesen (Briemle et al. 1991).
Abb.
2: Übersicht der Insektengruppen mit besonders vielen
Trockenrasenbewohnern (aus Gepp 1986). Die
Höhe der Balken gibt die Zahl der Arten aus der jeweiligen
Gruppe an, die bevorzugt die Trockenrasen bewohnen.
Bei der
überragenden Bedeutung der Kalkmagerrasen und des mageren
Grünlandes für die Artenvielfalt liegt es auf der Hand, daß
beiden Lebensräumen, deren Vorkommen zudem im wesentlichen auf
Europa beschränkt sind, eine europaweite Bedeutung beigemessen
wird. Diesem wurde mit Aufnahme folgender Lebensraumtypen in die
FFH-Richtlinie Rechnung getragen:
LRT
Wacholderheiden (5130), soweit die Krautschicht durch Arten der
Kalkhalbtrockenrasen gebildet wird (6210 bzw. 6212)
LRT
Lückige Kalk-Pionierrasen (6110), natürlicherweise auf
Kalkfelsen, sekundär auch im Bereich von Kalkhalbtrockenrasen
(prioritärer Lebensraum)
LRT
Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (6210 bzw. 6212, wenn
orchideenreich). Die orchideenreiche Ausprägung gilt als
Prioritärer (d.h. vorrangig zu schützender) Lebensraum
gemäß FFH-Richtlinie. Als orchideenreich und somit
prioritär gilt ein Trocken- bzw. Halbtrockenrasen dann, wenn
eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
• er
weist einen hohen Artenreichtum an Orchideen auf
• das
Gebiet zeichnet sich durch eine große (bedeutende) Population
mindestens einer bundesweit seltenen bzw. gefährdeten
Orchideenart aus
• im
Gebiet wachsen mehrere seltene oder sehr seltene Orchideenarten
LRT
„Magere Flachlandmähwiese“ (6510), trockene
Ausprägungen auf basenreichem Untergrund
LRT
Berg-Mähwiese (6520), trockene Ausprägungen auf
basenreichem Untergrund oberhalb 500 m ü. NN
Gefährdung
Mit
Einführung des Mineraldüngers seit der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts verloren die Kalkhalbtrockenrasen ihre
jahrhundertealte Bedeutung als Nährstofflieferanten für den
Ackerbau. Etwa zeitgleich wurde der Schafhaltung in Mitteleuropa
durch die Einfuhr billiger Wolle aus Übersee und die zunehmende
Verwendung der Baumwolle die wirtschaftliche Basis entzogen, so daß
die Schäferei innerhalb weniger Jahrzehnte in vielen Regionen
Mitteleuropas weitgehend zum Erliegen kam. So sank der Schafbestand
in Deutschland von etwa 28 Mio. um 1860 auf rund 5 Mio. im Jahr 1910.
In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erreichte der Bestand in
Deutschland dann seinen Tiefstand. In den letzten Jahrzehnten hat er
sich wieder langsam erholt. Heute sind etwa 2,4 Mio. Schafe in
Deutschland anzutreffen.
Abb.
3: Entwicklung des Schafbestandes in Deutschland von 1810
bis 1955
(aus: Hornberger 1959)
Die im
Rahmen der modernen Landwirtschaft nicht mehr benötigten
ertragsarmen Kalkhalbtrockenrasen wurden anderen Nutzungen zugeführt
(Umwandlung in Wirtschaftswiesen oder Äcker, wenn der Standort
dies zuließ), aufgeforstet (meist mit Kiefer) oder fielen brach
und entwickelten sich im Laufe der Jahrzehnte zum Wald zurück,
wobei ihre Bedeutung für die Artenvielfalt in den späten
Sukzessionsstadien gravierend abnahm (vgl. Abb. 4).
Abb.
4: Artenzahl und Zahl gefährdeter Arten von Tagfaltern
in verschiedenen Sukzessionsstadien von Kalkmagerrasen der
Schwäbischen Alb (aus: Beinlich 1995)
Seit den
späten fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts drohten
den verbliebenen Beständen neue Gefahren: Zahlreiche süd-
und westexponierte Halbtrockenrasen wurden als bevorzugte Wohnlagen
überbaut, andere fielen der Zementgewinnung zum Opfer.
In den
meisten Regionen Deutschlands ist allein seit Anfang des 20.
Jahrhunderts die Fläche der Kalkhalbtrockenrasen um 80-90 %
zurückgegangen. Im Kreis Höxter und dem Weserbergland
dürften die Verluste noch deutlich höher liegen. Lediglich
in den Regionen, in denen die Schäferei auch heute noch eine
größere Rolle spielt (z.B. Schwäbische Alb) sind die
Verluste mit etwa 50 % geringer ausgefallen (Beinlich 2000).
Heute
genießen die Kalktrocken- und Kalkhalbtrockenrasen den
gesetzlichen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes bzw. der
Länder-Naturschutzgesetze (in NRW § 62 LG). Darüber
hinaus sind zahlreiche Flächen als Naturschutzgebiete oder
Naturdenkmale ausgewiesen. Sie sind somit weitgehend vor weiteren
direkten Eingriffen geschützt, in ihrem Bestand und ihrer
Wertigkeit aber nicht gesichert. Nach wie vor gehen kontinuierlich
Flächen verloren, da die für ihren Erhalt erforderliche
Nutzung oder Pflege nicht gewährleistet ist.
In
Ostwestfalen haben sich bis heute etwa 500 ha Kalkhalbtrockenrasen,
verteilt auf 195 Einzelflächen, erhalten (Universität-GH
Paderborn, Abt. Höxter 1993); davon befinden sich mehr als drei
Viertel (knapp 400 ha, verteilt auf 140 Gebiete) im Kreis Höxter.
Fast 300 ha liegen seit Jahren brach und befinden sich in
unterschiedlichen Sukzessionsstadien zwischen offener Brache und
geschlossenem Gebüsch. Die Flächengrößen
schwanken zwischen wenigen hundert Quadratmetern und mehr als 20 ha
(2 Gebiete). Der überwiegende Teil ist klein bis sehr klein; 64
% der Flächen weisen eine Größe von deutlich weniger
als 2 ha auf. Noch ungünstiger stellt sich die Situation der
tatsächlich offenen Bereiche dar: Bei über 50 % der Gebiete
liegt die Größe der nicht verbuschten Magerrasenfläche
unter 1 ha! Die Gesamtfläche der nicht verbuschten
Kalkhalbtrockenrasen beläuft sich auf ca. 157 ha. Davon werden
ca. 80 ha mit Schafen in Hüte- oder Koppelhaltung, 20 ha mit
Rindern sowie knapp 10 ha mit Ziegen oder Pferden beweidet (Hozak &
Meyer 1998).
Die
Situation der mageren, artenreichen Mähwiesen des Tieflandes und
der Mittelgebirge (Glatt- und Goldhaferwiesen) stellt sich noch weit
ungünstiger dar als für die Kalkhalbtrockenrasen. Da ihre
Wuchsorte im Bereich besserwüchsiger Standorte liegen, konnten
sie ohne Probleme in intensivere Nutzungen überführt
werden. Sie sind bundesweit vom Aussterben bedroht (Rieken et al.
1994)!
Dies gilt
auch für den Kreis Höxter, wo der Lebensraumtyp „Magere
Flachlandmähwiese“ nur noch auf wenigen ha Fläche
anzutreffen ist.
Notwendige Nutzung oder Pflege
Als durch
den Menschen geschaffene Lebensräume bedürfen die
Kalkhalbtrockenrasen ebenso wie die Mähwiesen für ihren
Fortbestand einer Nutzung oder, wenn diese nicht mehr gewährleistet
ist, einer ausreichenden Pflege.
Folgende
Grundsätze sollten dabei berücksichtigt werden:
Beweidete
Kalkhalbtrockenrasen (Enzian-Schillergras-Rasen)
Sie
sind großflächig nur durch extensive Beweidung, im
Idealfall in Hütehaltung (nur diese Nutzungsform trägt im
größeren Maß zum genetischen Austausch zwischen den
heute isolierten Teilflächen bei), zu erhalten. Neben der
Hütehaltung von Schafen ist auch eine Beweidung in
Koppelhaltung und mit anderen Haustierarten (Ziegen, leichte Rinder-
und Pferderassen) möglich.
Beweidung
von Mai bis in den Herbst, vorzugsweise aber in der
Hauptvegetationsperiode von Anfang Juni bis Ende August. Es ist
darauf zu achten, daß ein ausreichendes Blütenangebot und
hinreichend Fruchtstände auf den Flächen erhalten bleiben.
Die Errichtung eines Nachtpferches auf dem Magerrasen ist nicht
zulässig.
Bei
guter Biomasseentwicklung hat eine zwei- bis dreimalige Beweidung
eine günstige Auswirkung auf die Artenvielfalt, da keine
Altgrasauflage entstehen kann.
Zur
Erhaltung kleinerer Flächen, die für eine Beweidung nicht
in Frage kommen, kann in den Herbst- und Wintermonaten gemäht
werden. Das Mähgut ist abzuräumen. Die typischen
Strukturen einer Weide können so jedoch nicht erhalten werden.
Mähwiesen
auf frischen bis trocken-warmen, basenreichen Standorten
Je
nach Wüchsigkeit ein- bis zweischürige Mahd.
Ist
eine landwirtschaftliche Nutzung der Fläche nicht mehr gegeben,
kann der Lebensraum durch einmaliges Mulchen im Juni/Anfang Juli
erhalten werden (Briemle et al. 1991). Das Problem der Entsorgung
des Aufwuchses entfällt auf diese Weise.
Bei
Mahd und Mulchen ist darauf zu achten, dass nicht das gesamte
Blütenangebot auf einmal entfernt wird.
Die
lückigen Kalk-Pionierrasen bedürfen an ihren
ursprünglichen Wuchsorten als Element der Naturlandschaft keiner
Nutzung oder Pflege; ihre Vorkommen sind auf natürlicherweise
waldfreie Extremstandorte beschränkt. An sekundären
Wuchsorten (z.B. in alten Steinbrüchen oder im Bereich von
Kalkhalbtrockenrasen) sind sie vor der Verbuschung durch regelmäßige
Pflegemaßnahmen zu schützen.
Die Kalkmagerrasen in
Ostwestfalen-Lippe
Die in OWL
beheimateten Kalkhalbtrockenrasen sind zum größten Teil
den Enzian-Schillergrasrasen zuzuordnen. Echte Trockenrasen finden
sich nur sehr kleinflächig im Bereich der Felsköpfe der
Rabenklippen am Ziegenberg bei Höxter (Simon 2002).
Der
überwiegende Teil der Halbtrockenrasen findet sich im Kreis
Höxter und im Südteil des Kreises Paderborn. Im Kreis Lippe
sind nur noch wenige Flächen anzutreffen, sie konzentrieren sich
dort um Lüdge. Direkt benachbart zu den heimischen
Halbtrockenrasen sind die ausgedehnten Flächen im hessischen
Bereich des Diemeltales und im Großraum Marsberg
(Hochsauerlandkreis).
In NRW
sind Kalkhalbtrockenrasen in größerem Umfang sonst nur
noch in der Eifel (z.B. Alendorfer Kalktriften bei Blankenheim im
Kreis Euskirchen) anzutreffen.
In
Ostwestfalen erreichen die Kalktrocken- und Kalkhalbtrockenrasen ihre
nördliche Verbreitungsgrenze. Dies macht sich durch den Ausfall
von zahlreichen wärmeliebenden Tier- und Pflanzenarten
bemerkbar. So liegt die Zahl der Pflanzenarten auf unseren heimischen
Halbtrockenrasen mit etwa 36 deutlich unter den Zahlen wie sie in
Süddeutschland dokumentiert wurden. Im Kreisgebiet selbst kann
eine nördliche (verarmte) und eine südliche (wärmere)
Gesellschaftsgruppe unterschieden werden (Universität/GH
Paderborn 1993). Die Grenze zwischen den beiden Ausprägungen
verläuft südlich von Nethe und Aa.
Die
Vorkommen von Bergklee (Trifolium montanum), Großblütiger
Braunelle (Prunella grandiflora), Großem Ehrenpreis
(Veronica teucrium), Aufrechtem Ziest (Stachys recta)
oder Heide-Günsel (Ajuga genevensis) sind beispielsweise
auf die Halbtrockenrasen des Südkreises beschränkt.
Sind
unsere heimischen Kalktrockenrasen auch artenärmer und von der
Flächenausdehnung wesentlich kleiner als die Bestände im
Süden Deutschlands, kommt ihnen doch eine große Bedeutung
für den Erhalt der Artenvielfalt zu: Im Weserbergland erreichen
zahlreiche Arten mit südwestlicher bzw. südöstlicher
Verbreitung ihre jeweiligen Arealgrenzen (z.B. Bienenragwurz [Ophrys
apifera] oder Helmknabenkraut [Orchis militaris], vgl.
auch Tab. 1) und/oder weisen hier innerhalb Deutschlands einen
Verbreitungsschwerpunkt auf. Hierzu gehören Dreizähniges
Knabenkraut (Orchis tridentata) oder Kreuzenzian (Gentiana
cruciata).
Die
Bedeutung dieses Lebensraumes für den Erhalt der Artenvielfalt
in NRW wird auch durch das Vorkommen von Pflanzenarten unterstrichen,
die nur im Kreis Höxter einen Wuchsort aufweisen. Genannt seien
Gemeines Nadelröschen (Fumana procumbens) oder
Lothringischer Lein (Linum leonii). Letzterer ist allerdings
seit einigen Jahren als Folge der ausbleibender Beweidung und
mangelnder Pflege verschollen.
Tab.
1: Pflanzenarten von arealgeografischer Bedeutung
(Auswahl)
Asperula
cyanchica |
Hügel-Meister |
Campanula
glomerata |
Knäuel-Glockenblume |
Helianthemum
nummularium |
Gewöhnl.
Sonnenröschen |
Hippocrepis
comosa |
Hufeisenklee |
Ophrys
apifera |
Bienen-Ragwurz |
Orchis
militaris |
Helm-Knabenkraut |
Orchis
tridentata |
Dreizähniges
Knabenkraut |
Prunella
grandiflora |
Großblütige
Braunelle |
Prunella
laciniata |
Weiße
Braunelle |
Stachys
germanica |
Deutscher
Ziest |
Trifolium
montanum |
Berg-Klee |
Veronica
teucrium |
Großer
Ehrenpreis |
Innerhalb
der Tierwelt weisen v.a. die tagfliegenden Schmetterlinge einige
Raritäten auf: Von herausragender Bedeutung ist dabei Rebels
Kreuzenzianbläuling (Maculinea rebeli). Dieser in
Deutschland stark gefährdete Bläuling, dessen Vorkommen an
das Vorkommen des Kreuzenzians gebunden ist, hat auf den
Halbtrockenrasen des Kreises und den angrenzenden Flächen im
Diemeltal einen der wenigen Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland.
Eine nah verwandte Art, der Thymianbläuling (Maculinea
arion), gehört ebenfalls zur Fauna der heimischen
Kalkhalbtrockenrasen, ist aber im Gegensatz zum Kreuzenzianbläuling
nur noch auf wenigen Flächen anzutreffen. Stark gefährdet
ist diese Art aufgrund ihrer Biologie: Ihre Raupen entwickeln sich
parasitisch im Nest wärmeliebender Ameisen, deren Vorkommen bei
uns auf kurzrasige, also gut beweidete Halbtrockenrasen beschränkt
sind. Solche Flächen sind im Kreis aber kaum noch anzutreffen.
Von
überregionaler Bedeutung dürften auch die Vorkommen der
Schlingnatter (Coronella austriaca) sein, die auf den
Halbtrockenrasen um Ottbergen und Dalhausen in größeren
Populationen anzutreffen ist.
Erwähnenswert
ist auch die Bergzikade (Cicadetta montana), die im Kreis ihre
nördliche Verbreitungsgrenze erreicht. Bei diese Großzikade
handelt es sich um eine der wenigen heimischen Arten, deren Gesang
für den Menschen zu hören ist. Der nördlichste
Nachweis stammt aus dem Jahr 1996 vom Bielenberg bei Höxter.
Tab.
2: Wertbestimmende Tierarten der Kalkhalbtrockenrasen des
Kreises (Auswahl)
Wirbeltiere |
Coronella
austriaca |
Schlingnatter |
Lacerta
agilis |
Zauneidechse |
Lanius
collurio |
Neuntöter |
Schmetterlinge |
Aricia
agestis |
Sonnenröschen-Bläuling |
Callophrys
rubi |
Brombeer-Zipfelfalter |
Coenonympha
arcania |
Weißbindiges
Wiesenvöglein |
Colias
australis |
Hufeisenklee-Heufalter |
Cupido
minimus |
Zwergbläuling |
Erynnis
tages |
Kronwicken-Würfelfalter |
Hesperia
comma |
Kommafalter |
Lasiommata
megera |
Kleiner
Mauerfuchs |
Lysandra
coridon |
Silbergrüner
Bläuling |
Maculinea
arion |
Thymian-Bläuling |
Maculinea
rebeli |
Kreuzenzian-Bläuling |
Mellicta
aurelia |
Ehrenpreis-Scheckenfalter |
Mesoacidalia
aglaja |
Großer
Perlmutterfalter |
Plebejus
argus |
Argus-Bläuling |
Zygaena
carniolica |
Esparsetten-Widderchen |
Zygaena
purpuralis |
Bibernell-Widderchen |
Zygaena
viciae |
Steinklee-Widderchen |
Heuschrecken |
Metrioptera
brachyptera |
Kurzflügelige
Beißschrecke |
Stenobothrus
lineatus |
Heidegrashüpfer |
Tetrix
bipunctata |
Zweipunkt-Dornschrecke |
Tetrix
tenuicornis |
Langfühler-Dornschrecke |
Gehäuseschnecken |
Candidula
unifasciata |
Quendelschnecke |
Daudebardia
brevipes |
Kleine
Daudebardie |
Helicella
itala |
Gemeine
Heideschnecke |
Magere,
artenreiche Mähwiesen sind im Kreis Höxter kaum
anzutreffen, überwiegt hier doch die Weide- und Mähweidenutzung.
Die wenigen Bestände des trocken-mageren Flügels sind den
Salbei-Glatthaferwiesen zuzuordnen. Soweit sie sich außerhalb
von Naturschutzgebieten befinden, liegen sie zum überwiegenden
Teil brach und drohen vollständig verloren zu gehen.
Goldhaferwiesen, die als Bergwiesen einen Verbreitungsschwerpunkt
oberhalb 400-500 m aufweisen, sind im Kreis nicht anzutreffen.
Die Kalkmagerrasen und
Mähwiesen des europaweiten Schutzgebietsystems NATURA 2000 im
Kreis Höxter
Im Kreis
Höxter finden sich insgesamt 12 FFH-Gebiete, bei denen das
Vorkommen des Trespen-Schwingel-Trockenrasens (LRT 6210 bzw. 6212)
oder von Wacholderbeständen auf Kalkhalbtrockenrasen (LRT 5130)
ausschlaggebend für deren Ausweisung sind. Ein weiteres Gebiet
(Brakeler Stadtwald, Natura 2000-Nr. DE-4221-301) wurde wegen der gut
ausgebildeten, großflächigen Waldmeister-Buchenwälder
gemeldet, weist darüber aber auch einen Kalkhalbtrockenrasen
(Eschenberg bei Ovenhausen) auf.
-
Tab.
3: FFH-Gebiete im Kreis Höxter, deren
Schutzgrund überwiegend mit dem Vorkommen der
Kalkhalbtrockenrasen begründet wird.
-
Natura
2000-Nr. |
Gebietsname |
DE-4122-301 |
Räuschenberg
(bei Brenkhausen) |
DE-4221-302 |
Kalkmagerrasen
bei Ottbergen |
DE-4320-303 |
Kalkmagerrasen
bei Willebadessen |
DE-4321-304 |
Wandelnsberg
(bei Beverungen) |
DE-4321-301 |
Kalkmagerrasen
bei Dalhausen |
DE-4420-301 |
Hellberg-Scheffelberg |
DE-4420-303 |
Kalkmagerrasen
bei Ossendorf |
DE-4421-301 |
Desenberg
(bei Warburg) |
DE-4421-302 |
Schwiemelkopf
(bei Körbecke) |
DE-4520-301 |
Weldaer
Berg und Mittelberg (bei Welda) |
DE-4520-302 |
Iberg
bei Welda |
DE-4521-302 |
Kalkmagerrasen
bei Calenberg und Herlinghausen |
Die
gemeldeten FFH-Gebiete setzen sich zum Teil aus mehreren Teilgebieten
zusammen; die Flächengrößen reichen von 3 ha
(Desenberg) bis 105 ha (Wandelnsberg), wobei die Kalkhalbtrockenrasen
in der Regel nur einen kleinen Teil der Gesamtflächen einnehmen.
Für
die FFH-Gebiete „Desenberg“ und „Kalkmagerrasen bei
Ossendorf“ werden als weiterer prioritärer, d.h. vorrangig
zu schützender Lebensraumtyp „Lückige
Kalk-Pionierrasen“ (LRT 6110) benannt. Dieser Biotoptyp ist
kleinflächig auch in einigen anderen Gebieten (z.B.
„Kalkmagerrasen bei Willebadessen“ oder „Kalkmagerrasen
bei Ottbergen“) anzutreffen, wurde dort aufgrund der geringen
Flächengröße aber nicht separat erfasst. Es handelt
sich in allen Fällen um sekundäre, d.h. durch den Menschen
geschaffene und erhaltene Lebensräume. Die wohl einzigen
natürlichen Kalk-Pionierrasen im Kreis sind im Bereich der
Rabenklippen bei Höxter anzutreffen (vgl. SIMON 2002).
Magere
Flachlandmähwiesen (LRT 6510) sind im Kreis extrem selten und
dementsprechend auch nur in zwei Gebieten „Wandelnsberg“
und „Kalkmagerrasen bei Ossendorf“ anzutreffen. Bei den
Beständen am Wandelnsberg - sie sind durch Mähnutzung aus
ehemaligen beweideten Magerrasen hervorgegangen - handelt es sich um
den zweitgrößten Bestand dieses Biotoptyps im
nordrhein-westfälischen Teil des Weserberglandes.
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Anschrift
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