AVIFAUNISTISCHE BESTANDSAUFNAHME
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Vegetationsbestand | Fläche ha | Anteil % |
---|---|---|
Mähwiesen (klf. Flutrasen) | 49,40 | 58,10 |
Standweiden | 7,10 | 8,40 |
Acker | 19,10 | 22,50 |
Ried + Röhricht (Bruchreste) | 7,90 | 9,30 |
Hochstaudenfluren / Bachröhricht | 0,90 | 1,10 |
Gehölz | 0,18 | 0,20 |
Trittrasen | 0,36 | 0,40 |
85,00 | 100,00 |
Neben der schon in Kap. 2.2 / 2.3 angesprochenen Gebietsentwicklung und bestehenden Nutzung finden sich bei Heldt (1981) und Smolis (1981) genaue Aufstellungen über die neueren, negativen, anthropogenen Veränderungen während des Bearbeitungszeitraumes. Die wesentlichen, mit den wachsenden Nutzungsansprüchen insbesondere von Landwirtschaft-Jagd-Erholung einher gehenden, auch die Avifauna berührenden Lebensraumveränderungen sind noch einmal kurz skizziert:
Ausdehnung der Ackerflächen, die heute schon ca. ein Viertel des Untersuchungsgebiets einnehmen zu Ungunsten des Grünlandes in der »Abfolge« Wildacker-Hackfrucht-Getreideanbau von den trockeneren Gebietsrändern her (siehe Karte 1)
wasserwirtschaftliche Maßnahmen zur Abflußverbesserung Vombachausbau / Drainageerneuerung und -verbesserung
aktuelle Zerstörung der Vegetationsdecke durch Abbrennen / Zerfahren / Bodenauftrag / Müllablagerungen (v.a. von Körbecke ausgehend entlang des Vombachs) in Folge wahrscheinliche Gelegezerstörung von 5 Bp von 3 Arten.
Das Untersuchungsgebiet wird in seiner Mitte von einer Strom Überlandleitung (ein Maststandpunkt in der Probefläche) in SW-NE-Richtung überspannt; an der SE-Grenze stehen als einzige Gebäude eine Scheune / ein Geräte-/Viehunterstand. Zur Jagdausübung sind drei »freistehende« Hochsitze errichtet; am Teich befindet sich eine Entenfütterung, im Gehölzbestand eine alte Fasanenschütte.
Bisher wird die zentrale Untersuchungsfläche von keinem ausgebauten Weg durchschnitten. Von Körbecke (mit Sportplatzgelände) ausgehend, erfolgt eine nach Norden abnehmende »Erschließung« mit mäßigem Spaziergängerverkehr und zeitweiligem Reitbetrieb quer über die Wiesenflächen.
Die Bestandserfassung wurde nach den »Empfehlungen für Untersuchungen der Siedlungsdichte von Sommervogelbeständen« (Erz et al. 1968, Delke 1974/1980) durchgeführt.
Die »Probefläche« war hierbei ein an der »zu erwartenden« Naturschutzgebiets-, wie morphologisch und nutzungsbegingter
Zur Feststellung des Brutvogelbestandes fanden l0 Kontrollgänge von Ende März bis Ende Juni 1979 statt: Termine am 24.3., 4.4., 13.4., 29. 4., 6.5., 20.5., 22.5., 24.5., 8.6. und 24.6. durchschnittlich zwischen 5.00 - 11.00 Uhr bzw. 17.00 - 21.00 Uhr, l x 20.15 - 23.15 Uhr mit Klangattrappe für Wachtelkönig; die im Mittel aufgewandte Kontrollzeit für den Gesamtraum betrug 3,7 h = 2,6 min/ha, in einzelnen, stärker strukturierten Teilflächen (s.u.) 8 min/ha.
Bei den Begehungen wurden die revieranzeigenden Verhaltensweisen der Vögel in Arbeits-(=Tages-)karten im Maßstab 1:5000; erstellt auf Grundlage der DGK 1:5000 Luftbildkarte von 1972, sowie eigener aktual isierender Korrekturen; protokolliert und später in Artkarten übertragen. Aus deren Auswertung wurde am Ende, insbesondere bei gleichmäßig über die Probefläche verteilten Arten wie z.B. Feldlerche (siehe Karte 2 im Anhang) durch das Zeichnen von Papierrevieren der Brutbestand ermittelt.
Aus Natur- wie Artenschutzgründen (Erz 1978) verzichtete ich bewußt auf eine gezielte Nestersuche bei allen Kleinvögeln, wie sie z.B. Berthold (1976) fordert. Die zufälligt erbrachten echten Brutnachweise, maßgebend bei Arten ohne ausgeprägtes Revierverhalten hier z.B. Stockente und Kiebitz sind in Spalte 10 der Tabelle 1 mitaufgeführt (Nestfund/Junge fütternde Altvögel ..).
Die Auswertung der Siedlungsdichte-Ergebnisse (siehe Kap. 4.0 mit Tabellen 1-3 und Karten 2/3 im Anhang) erfolgte anhand der Parameter:
· Arten- und Paarzahl |
· Artendichte / Flächeneinheit (10ha) |
· Gesamt- und Einzelabundanzen = | Individuenzahl pro Art und Flächeneinheit (10 ha) |
· Dominanz (-Klasse) = | %-Anteil der Individuen pro Art an Gesamtindividuenzahl aller Arten |
· Dominazindex (McNaughton) |
|
· Diversität (Shannon-Weaver) HS = - | s ∑ i=1 |
pi x ln pi |
· | Diversität Hs = Summe aller Berechnungswerte für Einzelarten, s=Gesamtartenzahl, pi= relative Häufigkeit der Einzelart: |
Individuenzahl Art i Gesamtindividuenzahl |
Hieraus lassen sich Aussagen zur Qualität eines Biotops und seiner Avizönose z.B. über Artenzahlabnahme als Hinweis auf Biotopstrukturverlust bzw. Ausfall von niederen Gliedern in Lebensgemeinschaften (Bezzel 1976); Lebensraumkennzeichnung durch die Individuenzahl und relative Häufigkeit des Auftretens; vergleichende Bewertung von Vogelgemeinschaften durch quantitative Werte mit der Verknüpfung von Arten-/Individuenzahl (Diversität) und die Gleichmäßigkeit ihrer Häufigkeitsverteilung ableiten.
Zur genaueren Aufschlüsselung der Vogelbesiedlung von in der Probefläche vereinter, unterschiedlicher Biotopelemente, die bei Kennzeichnung durch die Abundanzen der Gesamtfläche verwischen (Blana 1978), wurde für die Unterflächen Wiesen und Weiden (ohne graben- / bachbegleitende Hochstaudenfluren!) bzw. Ried und Röhricht (Bruchreste - mit wenigen Einzelbüschen - siehe Kap. 2.3) bereinigte (Teil-) Abundanzen der Ganzsiedler (Heiser 1974, Partizipationsprinzip Puchstein 1966) sowie ebenfalls bestimmt. Für Teilsiedler und Brutgäste mit großen Aktionsradien über die Probefläche hinaus, bzw. für nur in geringer Ausdehnung vorhandene Elemente wie der Gehölzbestand (0,18 ha) scheinen Abundanzberechnungen, da sie keine vertretbaren Werte liefern, (Witt 1972, Heiser 1974) nicht sinnvoll.
Auf die "anthropogenen" , sich in ihrer Struktur und damit im Nischenangebot von den umgebenden, genutzten Grünlandflächen unterscheidenden Gräben / u.Vombach, deren Bedeutung als linien-hafte Elemente durch quantifizier - d.h. errechenbare Werte somit ebenfalls nicht belegt werden kann, wird bei der Ergebnisdarstellung (siehe 4.1) auch eingegangen.
Die Frage der Anwendung und Verwertbarkeit von Siedlungsdichteuntersuchungen wegen der dabei auftretenden Fehler und ihre Größenordnung ist von den verschiedenen Seiten wiederholt
Die Unsicherheit des Bruterfolgs / der Anzahl spät rückkehrender, wie problematischer Arten (z.B. Sumpfrohrsänger; i.B. Wachtel mit möglichen Zwischenzugbewegungen, längeren Verweildauern und Balzverhalten ohne Brut (Glutz von Blotzheim 1973) müssen bei der angewandten Methode beachtet, aber letztlich offen bleiben. Diese Wertung u.U. unverpaarter, revieranzeigender Männchen als Brutpaare stellt für die letztliche, naturschutzdienliche Beurteilung der potentiell besetzbaren Nischen eines Untersuchungsgebiets m.E. keinen gravierenden Nachteil dar.
In der Gesamtprobefläche wurden 1979 26 Arten in 99 Paaren festgestellt, was eine nicht bereinigte Gesamtabundanz von 11,6 P/10 ha und eine mittlere Artenzahl von 3,1 A/ 10 ha ergibt (siehe Tabelle 1). Die dominanten 6 Arten stellten hierbei mit 66 Paaren, die Subdominanten mit 7 Arten und 20 Paaren - allesamt Bodenbrüter - zusammen einen Gesamtanteil von rund 88% am Brutbestand; die influenten 13 Arten waren mit je einem Paar vertreten.
Fortsetzung Textfluss auf Seite 156!Tab. 1: | Siedlungsdichte der Brutvögel im "Körbecker Bruch" (85 ha Niedermoor) - 1979 - |
Vogelart | Brut- paare | Abundanz (P/10ha) | Dominanz (%) | Dom. Klasse | G | R | T | B | echte Brutp. |
Feldlerche Alauda arvensis | 21 | 2,47 | 21,2 | D | 15 | 5 | 3 | - | - |
Rohrammer Emberiza schoeniclus | 17 | 2,00 | 17,2 | D | 17 | - | - | - | 4 |
Sumpfrohrsänger Acrocephalus palusis | 9 | 1,06 | 9,1 | D | 9 | - | - | - | - |
Braunkehlchen Saxicola rubea | 7 | 0,82 | 7,1 | D | 7 | - | - | - | - |
Wiesenpieper Anthus pratensis | 6 | 0,71 | 6,1 | D | 6 | - | - | - | 1 |
Goldammer Emberiza ciinella | 6 | 0,71 | 6,1 | D | 5 | 1 | - | - | 1 |
Stockente Anas platyrhynchos | 4 | 0,47 | 4,0 | SD | 4 | - | - | - | - |
Wachtel Coturnix coturnix | 3 | 0,35 | 3,0 | SD | 3 | - | - | - | - |
Kiebitz Vanellus vanellus | 3 | 0,35 | 3,0 | SD | 3 | - | - | - | - |
Feldschwirl Locustella naevia | 3 | 0,35 | 3,0 | SD | 3 | - | - | - | 3 |
Grauammer Emberiza calandra | 3 | 0,35 | 3,0 | SD | 3 | - | - | - | - |
Rebhuhn Perdix perdix | 2 | 0,24 | 2,0 | SD | 2 | - | - | - | - |
Baumpieper Anthus ivialis | 2 | 0,24 | 2,0 | SD | 2 | - | - | - | 1 |
Bekassine Gallinago gallinago | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | 1 |
Vogelart | Brut- paare | Abundanz (P/10ha) | Dominanz (%) | Dom. Klasse | G | R | T | B | echte Brutp. |
Turmfalke Falco tinnunculus | 1 | 0,12 | l,0 | I | - | - | 1 | - | 1 |
Ringeltaube Columba palumbus | 1 | 0,12 | 1,0 | I | - | - | - | 1 | 1 |
Turteltaube Streptopelia turtur | 1 | 0,12 | 1,0 | I | - | - | - | 1 | 1 |
Schafstelze motacilla flava | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | - |
Bachstelze Motacilla alba | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | |
Heckenbraunelle Prunella modularis | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | - |
Gartengrasmücke Sylvia borin | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | - |
Dorngrasmücke Sylvia communis | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | - |
Zilpzalp Phylloscopus collybita | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | - |
Steinschmätzer Denanthe oenanthe | 1 | 0,12 | 1,o | I | - | 1 | - | - | - |
Amsel Turdus merula | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | |
Hänfling Carduelis cannabina | 1 | 0,12 | 1,0 | I | 1 | - | - | - | - |
Summe: 26 Arten | 99 | 11,6 | 88 | 5 | 4 | 2 | 17 |
Anmerkung:
D=Dominanten (>5%) S=Subdominanten (2-5%) I=Influenten (1-2%) G=Ganzsiedler R=Randbewohner T=Teilsiedler B=Brutgäste
Arten/10 ha: 3,10 Diviersität: 2,65 Dominanzindex: 0,38 Evenness: 0,81
Ständige Nahrungsgäste: Mäusebussard (Buteo buteo), Rauchschwalbe (Hirundo rustica), Mehlschwalbe (Delichon urbica), Star (Sturnus vulgaris), Wacholderdrossel (Turdus pilaris).
Durchzügler: Kranich* (Grus grus / Ex., Vieth 1980), Krickente* (Anas crecca), Sperber* (Accipiter nisus), Roter Milan* (Milvus milvus), Bekassine* (Callinago gallinago / max. 7 Ex.), Bruchwasserläufer* (Tringa glareola), Kiebitz (Vanellus vanellus / zw. 40-100 Ex., max. ca. 1000 Ex.), Goldregenpfeifer* (Pluvialis apricaria), Hausrotschwanz (Phoenicurus ochurus), Raubwürger* (Lanius excubitor), Buchfink (Fringilla coelebs), Bergfink (Fringilla montifringilla).
* Bestandsgefährdete Vogelarten nach den Roten Listen von Hessen, Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland.
Abb. 1: | Blick über das Körbecker Bruch mit seinen wesentlichen Strukturelementen Ein von der Trollblume gesäumter Entwässerungsgraben teilt die Reste der ursprünglichen Bruchvegetation (Naßbrachestadien links) von noch bewirtschafteten, feuchten Mähwiesen; im Hintergrund angepflanzte Weiden und aufkommendes Röhricht um den künstlich angelegten Teich. |
Tab. 2: | Siedlungsdichte der Brutvögel in 7,9 ha "Ried und Röhricht" (mit wenigen Einzelbüschen u. Teich) |
Vogelart | Brutpaare | Abundanz (P/10 ha) | Dominanz (%) | Dom. Klasse |
---|---|---|---|---|
Rohrammer | 13 | 16,45 | 31,7 | D |
Sumpfrohrsänger | 7 | 8,86 | 17,1 | D |
Braunkehlchen | 6 | 7,59 | 14,6 | D |
Stockente | 4 | 5,06 | 9,8 | D |
Feldschwirl | 3 | 3,79 | 7,3 | D |
Goldammer | 3 | 3,79 | 7,3 | D |
Bekassine | 1 | 1,26 | 2,4 | SD |
Schafstelze | 1 | 1,26 | 2,4 | SD |
Wiesenpieper | 1 | 1,26 | 2,4 | SD |
Heckenbraunelle | 1 | 1,26 | 2,4 | SD |
Hänfling | 1 | 1,26 | 2,4 | SD |
Summe: 11 Arten | 41 | 51,90 |
Arten/10 ha 13,92 | | | Dominanzindex 0,49 | | | Diversität 2,00 | | | Evenness 0,83 |
Tab. 3: | Siedlungsdichte der Brutvögel in 56,5 ha "Wiesen und Weiden" (ohne graben-/bachbegleitende Hochstaudenfluren) |
Vogelart | Brutpaare | Abundanz (P/10 ha) | Dominanz (%) | Dom. Klasse |
---|---|---|---|---|
Feldlerche | 12 | 2,12 | 44,4 | D |
Wachtel | 3 | 0,53 | 11,1 | D |
Kiebitz | 3 | 0,53 | 11,1 | D |
Rebhuhn | 2 | 0,35 | 7,4 | D |
Grauammer | 2 | 0,35 | 7,4 | D |
Goldammer | 2 | 0,35 | 7,4 | D |
Bachstelze | 1 | 0,17 | 3,7 | SD |
Baumpieper | 1 | 0,17 | 3,7 | SD |
Wiesenpieper | 1 | 0,17 | 3,7 | SD |
Summe: 9 Arten | 27 | 4,80 |
Arten/10 ha 1,59 | | | Dominanzindex 0,65 | | | Diversität 1,78 | | | Evenness 0,54 |
Artenzahl und Paardichte entsprechen damit nahezu den Werten, die Becharek-Gössling (1972) mit durchschnittlich 27 Arten und einer Abundanz von 13,4 P/10 ha für zwei "Wiesen- und Weide-Gebiete" fast doppelter Ausdehnung mit einem etwas größeren absoluten Anteil höherer Strukturen (Gehölzbestände u. Aufforstungen ca. 3.5 ha) bei einer allerdings geringeren Artendichte (1,92 A/10 ha) im nordwestdeutschen Raum feststellte. Bei im weiteren mit Vorbehalt vergleichbaren Zahlen aus einem süddeutschen Flachmoor entsprechender Flächengröße, mit bei gleichen pedologischen Verhältnissen ähnlich dem Untersuchungsgebiet entwickelten Strukturelementen, aber mit flächenmäßiger Dominanz der nicht mehr bewirtschafteten "Ried- u. Röhrichtbereiche" (Magnocaricion-Molinion-Komplex 106 ha s.u.) kommt Heiser (1974) zu fast doppelten Größenordnungen (41 Arten/25,2 P/10 ha).
Die für das Gesamtuntersuchungsgebiet ermittelte Artendichte (3.1 A/10 ha), Vielfalt (HS=2,65) und das Dominanzverhältnis (DoI = 0,38) stimmen sehr gut mit den Mittelwerten, die Mulsow (1977) in seiner synökologischen Auswertung für die "Vogelgemeinschaft der Feldmark" (3,33 A/10 ha, H=2,66, DoI=0,32) angibt, die er als "typisches, reichhaltigeres Mosaikbiotop" gegenüber den reinen "Wiesen und Weiden" und dem "Ackerland" abgrenzt, überein.
Von den bei Mulsow aufgeführten, wichtigsten Gliedern dieser Avizönose finden sich die überwiegende Zahl (4) im Untersuchungsgebiet als Arten größerer, hier fehlender Gehölzstrukturen im Bereich der Influenten. Die Dominanten des vorgefundenen Gesamtartenspektrums stellen in der Untersuchungsfläche die Arten der "Wiesen und Weiden" (4) sowie die in der "Feldmark" subdominanten, in der Vogelgemeinschaft der Wiesen als häufige Begleitarten aufgeführten Sumpfrohrsänger und Goldammer (Mulsow 1977). Diese "Wiesen-Arten" (D: Feldlerche - Rohrammer - Braunkehlchen - Wiesenpieper - Goldammer) kommen alle ebenfalls als Dominanten/Subdominanten in den untersuchten Grünland-Probeflächen von Bednarek-Gössling (1972) vor; zurück
Die Ergebnisse der "Unterflächen" (siehe Tabelle 2 u. 3) verdeutlichen die besonderen Artpräferenzen und damit die Ausbildung der Voge1gemeinschaft wie die "Biotopqualität". Der im Vergleich strukturreichste d.h. vielfältigste Bereich der "Ried- und Röhrichtflächen" nimmt nur ca. 10% des Gesamtuntersuchungsgebiets ein, weist aber die größte Arten- und Paardichte mit rund 40% aller Brutpaare gegenüber den reinen, im Zuge der Bewirtschaftung (siehe 2.3) zunehmend vereinheitlichten Grünlandflächen auf.
Bedingt durch ihre relativ isolierte Lage bei kleiner Flächenausdehnung und einem durch den hohen Grenzlinienanteil verstärkten "edge-effect" (genauer Einfluß nicht abschätzbar!) ergeben sich in diesen Bereichen für die einzelnen Arten lokal hohe Paardichten (siehe Tabelle 2), die z.B. über denen in vergleichbaren, flächenmäßig aber ausgedehnteren Probeflächen (Heiser 1974 - bereinigte Abundanzen für 106 ha Magnocaricion-Molinion-Komplex) liegen. Die Gesamtabundanz ist dabei Werten genähert, wie sie z.B. Handke (1976) für einen 9 ha großen, "reinen Schilfbestand" (bei anderer Artenzusammensetzung!) mit 59,9 P/l0 ha ermittelte.
Die Zahlen der Tabelle 2 (i.B. die Einzelabundanzen, s.o. und vgl. Tabelle 1) dokumentieren die Wirkung von kleinen, abgeschlossenen Flächen mit spezifischem Strukturgefüge als "Strukturinseln" innerhalb ausgedehnter, einheitlich ausgebildeter Bereiche (hier: Unterfläche "Ried und Röhricht" innerhalb der Gesamtprobefläche), die Blana (197B) als "Magnet-Effekt" mit seinen Folgen beschreibt. Dies unterstreicht sowohl ihre Bedeutung in unserem Fall für die Ausbildung einer vielfältigen Avizoenose, wie das Problem ihrer in Abhängigkeit von der geringen Flächengröße wachsenden Instabilität (für die Gesamtbiozoenose) trotz hoher Artenzahlen pro Flächeneinheit bzw.
Das Artenspektrum der Dominanten der "Ried- und Röhrichtbereiche" stimmt mit Rohrammer (31,7%), Sumpfrohrsänger (17,1%), Braunkehlchen (14,6%) und Feldschwirl (7,3%.) zum wesentlichen Teil mit dem von Heiser (1974) beschriebenen überein. Unterschiede ergeben sich lediglich bei Stockente (9,8% d. "lokale Konzentration" in der Umgebung des einzigen, offenen Gewässers der Probefläche) und Goldammer (mit 7,3% hier unter den Dominanten) die die hier vorhandenen, offenen, wenig dichten Strauchräume besiedelt. Im Gegensatz dazu tritt bei Heiser der Fitis (7,4%) mit einer ausgeprägten Präferenz für mittlere, mehr geschlossene Strauchraumbereiche (Blana 1978) verstärkt auf, der ebenso wie der Fasan (bei Heiser l0,2%; geplante Aussetzung im Untersuchungsgebiet 1981, Müller mündl.) in der Probefläche fehlt.
Bezeichnend ist dabei auch die lokal hohe Siedlungsdichte der Rohrammer (A = 16,45 P/10 ha; z. vgl. bei Heiser Amax. = 12 P/10 ha, max. bei Handke s.o. A=25,6 P/10 ha) in dem ihr von der Struktur (siehe 2.3) zusagenden Optimalbiotop, was ihre Indikatorfunktion für von intensiver Nutzung ausgenommene Restfeuchtflächen (Bezzel 1976) unterstreicht. Auffälligerweise teilte das Braunkehlchen in der Untersuchungsfläche die gleichen Biotopstrukturen (s.a. Verbreitungskarten im Anhang) ohne als Brutvogel auf den Mähwiesen und Weideflächen aufzutreten, wie z.B. von Bezzel (1976) beschrieben. Im lichten Feldgehölz und dem z.T. vorgelagerten, schmalen Gebüschmäntel dominieren bezeichnenderweise die Busch- bzw. Baumfreibrüter (6 von 7 Arten), während die Brut des Turmfalken im (Mastgestänge, der die Probefläche überspannenden Starkstromleitung seine Anpassungsfähigkeit als Brutvogel in einer als Nahrungsraum nutzbaren, von zur Brut notwendigen, vertikalen Elementen (z.B. Einzelbäumen) jedoch weitgehend ausgeräumten Bördenlandschaft, unterstreicht.
Die Strukturen entlang der Entwässerungsgräben und des Bachlaufs (siehe 2.3) werden von 5 Arten in 12 Paaren als Brutraum genutzt. Zum einen siedeln "Leitarten" (Dominanten) der "Ried- und
Die Unterfläche der reinen "Wiesen und Weiden" ist in ihrer Vielfalt (Hs=1,78) und Dominanzverhältnis (DoI=0,65) der Avifauna dieses anthropogen sehr gleichmäßig ausgebildeten Biotops, durchaus der Vogelgemeinschaft der "Wiesen und Weiden" bei Mulsow (1977 DoI=0,69, H =1,56) vergleichbar. Ihre Gesamtsiedlungs- und Artendichte (z.T. auch Einzelabundanzen s.u. und Tabelle 3) liegt jedoch unter den i.B. von Bednarek-Gössling (1972) für all ihre Einzelflächen (B7-120-230 ha) bzw. auch von Mulsow für seine o.g. Avizoenose ermittelten Werte.
Eine Erklärung liegt in der Einbeziehung strukturreicher, extensiv genutzter Bereiche (vgl. die hier ausgeklammerten "Ried-und Röhrichtflächen" bzw. linienhaften Vegetationselemente!) bzw. in den Probeflächen und Tabellen von Bednarek-Gössling miteingeschlossenen höheren Strukturen (Feldgehölze und Aufforstungen zw. 0,5 u. 3,0 ha) mit Brutmöglichkeiten für entsprechende Arten (v.a. Greife, Eulen). Desweiteren fehlen im Bereich der insgesamt wenig ausgedehnten, im Landschaftsraum mehr oder weniger isolierten Bruchwiesen die heute seltenen, großen "Wiesenlimikolen" (wie Großer Brachvogel, Uferschnepfe); sie waren hier bzw.
Das Artenspektrum der Unterfläche entspricht auch vielmehr dem intensiv genutzter Kulturflächen (z.B. mit überwiegendem Ackerbau), da mit Ausnahme des Sumpfrohrsängers alle z.B. nach mehrjährigen Bestandsaufnahmen bei Peitzmeier (1977) als stete "Leitarten" der Bördenlandschaft aufgeführten Arten wie Feldlerche-Grauammer-Rebhuhn-Wachtel hier ebenfalls auftreten (s.a. Mulsow 1977 Tabelle 1). Während dort durch die große Dominanz (Do=62,2% bzw. 81,3%/*) und Abundanz (s.u.) der Feldlerche eine höhere Gesamtsiedlungsdichte (A=7,55 P/l0 ha bzw. 6,53 P/10 ha/*) vorliegt, erreichen die übrigen Dominanten und Subdominanten auf den Bruchwiesen in etwa gleiche Paardichten wie in der umgebenden Ackerlandschaft (siehe Tabelle 3 u. Peitzmeier 1977).
Bei der Feldlerche entspricht dies den Befunden Mulsows (1977), wo sie in den Probeflächen des "Ackerlandes" und der "Wiesen und Weiden" mit einer relativen Häufigkeit von 76,6% und 57,1% in den "Vogelgemeinschaften der Kulturlandschaft" eine übergewichtigen Siedlungsanteil aufweist und damit die beherrschende Vogelart darstellt. Die Abundanzen der Feldlerche bei dem Bördenlandschaftsausschnitt von Peitzmeier (1977 - A = 4,7 - 5,3 P/10 ha/*) und auf den ausgedehnten Grünlandflächen bei Bednarek-Gössling (1972 - A = 4,6 - 5.5 P/10 ha) entsprechen sich weitgehend. Dagegen nimmt sie in der relativ vielfältigen Avizoenose der Wiesen und Weiden wie der Gesamtprobefläche des Körbecker Bruchs mit einer Paardichte von 2.12/2.47 P/l0 ha, obwohl i.B. bei der Betrachtung der "Grünlandunterfläche" ebenfalls herausgehoben (Do = 44,4%), insgesamt nicht diese vorherrschende Stellung ein; ihre Siedlungsdichte ist in diesem Fall im Bereich der Grünlandflächen im Vergleich zur Ackerlandschaft nicht größer, wie dies Mulsow (1977) angibt.
/* VERGLEICHSZAHLENWERTE ERRECHNET AUS DEN BESTANDSAUFNAHMEN DER PROBEFLÄCHE "WARBURGER BÖRDE - GETREIDELANDSCHAFT", 49 HA, ANTEIL HACKFRUCHT UND GRÜNLAND 15-20 %, BEI PEITZMEIER UND SIMON 1957-1963 IN PEITZMEIER 1977 SOWIE PEITZMEIER UND SIMON 1978.
Betrachtet man zusammenfassend das Gesamtbild (siehe Tabellen 1-3) so konnten in den "Kulturflächen-Strukturen, die den Landschaftsraum der Warburger Börde weitgehend bestimmen, um 1960 noch 6, 1978 nur noch 4 stete Arten in insgesamt geringer Paarzahl nachgewiesen werden (Peitzmeier u. Simon 1977/1978), was die Nischenvielfalt selbst der Unterfläche der reinen "Wiesen und Weiden" (mit 9 Arten) doch auffällig werden läßt. Dies verdeutlicht sich u.a. auch in den Diviersitätswerten (H = 1,18, nach 17 Jahren Abnahme auf HS=0,69/*/unter Verkleinerung der in der Probefläche von 49 ha noch vorhandenen Wiesenflächen auf einen Anteil von ca. 3,5% an der Gesamtfläche!) für die intensiv genutzte Bördenlandschaft gegenüber der Vielfalt (als spezifisch artunabhängiges Maß der Reichhaltigkeit des Lebensraumes) der untersuchten, unterschiedlich strukturierten "Unterflächen" (siehe Tabelle 2 u. 3) und insbesondere der Gesamtprobefläche (HS=2,65), die die Lebensraumansprüche von 26 Vogelarten erfüllt.
Der angebrachten Vorsicht bei der Aufstellung von »Wertigkeitsreihenfolgen« durch den reinen Vergleich von Diversitätsindizes v.a. von kleinen, isolierten Flächen (Mader 1981) läßt sich bei einer Betrachtung größerer Probeflächen (hier 50-100 ha) in einem Landschaftsraum (hier Warburger Börde) untereinander "in gewissen Grenzen" Rechnung tragen; das Bild, das man beim reinen Vergleich der Artenzahlen (26-6-4) erhält, kann dabei die gewonnene Aussage bestätigen. Die Berechnung und der Vergleich von Diversitätsindizes ist somit ein Aspekt im Bearbeitungsrahmen, der gerade als integrierendes Maß für die Mannigfaltigkeit einer Faunenzusammensetzung wichtig bleibt, auch wenn er nicht unbedingt mit anderen Ökosystemparametern kausal verknüpft sein muß Loske 1961).
Für die Bewertung der Vogelgemeinschaft sowie mögliche "Gestaltungsmaßnahmen" zu ihrer Sicherung und Entwicklung ist neben der synökologischen Betrachtung die Frage der Gebietsbedeutung als Lebensraum gefährdeter, zumeist stenöker, an spezielle ökologische Bedingungen in den Lebensräumen angepasster Arten wichtig; diese Fragestellung ist dabei eng mit dem Vorhandensein und der Häufigkeitsverteilung der geeigneten Biotope in der bestehenden, großräumigen Landschaftsstruktur verbunden!
In der nachfolgenden Zusammenstellung (Tabellen 4.1/2) sind daher zum einen die vorkommenden Arten der Roten Listen von Nordrhein-Westfalen, Hessen und der Bundesrepublik mit festgestellter Brutpaarzahl und Gefährdungskategorie aufgeführt; zum anderen sind auch die verfügbaren Daten zur früheren bzw. aktuellen Verbreitung und Häufigkeit dieser Arten im erfassten näheren wie weiteren Landschaftsraum (siehe 2.1) zusammengestellt, um den "regionalen Aspekt" im Verhältnis des geplanten Schutzgebiets zur Umgebung ausreichend zu wichten.
Die mögliche Anwendung eines rein kategorisierenden, damit schnellen, auf die "Naturschutzpraxis" bezogenen Bewertungsverfahrens (Berndt, Heckenroth & Winkel 1978), nach denen die Untersuchungsfläche als "lokal bzw. regional bedeutendes Vogelbrutgebiet" (s.a Anmerkung (*)) einzustufen ist, ergibt hier einen ersten und guten "Anhaltswert". Sie zeigt aber auch die Schwierigkeit durch ihre "monofaktorielle Ausrichtung" (hier kategorisierte Seltenheit) für kleinere Schutzgebiete wichtige Faktoren, z.B. die Lage im Raum etc.) ausreichend zu berücksichtigen (s.a. Bezzel 1976).
Im Untersuchungsgebiet konnten 1979 3 Arten der Roten Liste NW gegenüber 8 nach der Roten Liste Hessen gefährdeten Vogelarten (von denen 6 auch auf der Roten Liste der BRD stehen) in 11-23 Brutpaaren nachgewiesen werden; dies entspricht einem durchschnittlichen Anteil von 16% des Gesamtbrutbestandes.
Die vorgefundene "gefährdete Artengruppe" umfasst neben "Leitarten der Börden", die auch in anderen, i.B. den "Kulturflächen" vorkommen (Wachtel, mit Einschränkung Grauammer - vgl. Peitzmeier 1977, Peitzmeier & Simon 1976) und solcher bestimmter, im Untersuchungsgebiet vorhandener "besonderer Einzelstrukturen" (Steinschmätzer / Brut in Lesesteinhaufen, Turteltaube / Brut im Feldgehölz) im wesentlichen auf mehr oder weniger feuchte, nicht- bzw. extensiv genutzte Bereiche angewiesene Arten (Braunkehlchen, Bekassine, Wiesenpieper, Schafstelze). Die Brutvorkommen der letzt genannten konzentrieren sich in der Probefläche folglich auch eindeutig auf die "Ried- und Röhrichtflächen", Feuchtwiesenteile und linienhaften Hochstaudenfluren. Es handelt sich hierbei um im Bördenbereich wie im weiteren Landschaftsraum durchweg
nicht häufige bis sehr seltene Brutvogel, die nie in größerer Siedlungsdichte und zumeist auch nur in bestimmten Teilräumen des Landschaftsraumes vorgekommen sind (siehe Tabelle 4.2). Ihre Bestandsentwicklung in jüngerer Zeit scheint z.B. in den früheren, regionalen Siedlungsschwerpunkten (beispielsweise Weserniederungswiesen für Braunkehlchen, Grauammer, Schafstelze Preywisch 1962), soweit es sich durch neuere Beobachtungen überblicken läßt (im genannten Bereich 1980 keine Brutnachweise der o.g. Arten mehr Preywisch mündl.) zumindest lokal eine weiter rückläufige Tendenz aufzuweisen.
Dem Untersuchungsgebiet des "Körbecker Bruchs kommt damit entsprechend seiner floristischen und vegetationskundlichen Bedeutung (Heldt 1981, z. vgl. rezente Vorkommen von 12 nach der Roten Liste NW als bestandsbedroht eingestufte "Feuchtgebiets-Pflanzen") auch eine wichtige Funktion als Lebensraum einer gefährdeten Avifauna zu (s.a. 4.3).
(*) ANMERKUNG: DIE ROTE LISTE DER IN HESSEN GEFAHRDETEN VOGELARTEN ERFASST DEM UNTERSUCHUNGSGEBIET WIE DEM ANSCHLIESSENDEN RAUM ENTSPRECHENDE LANDSCHAFTEN MIT (EINSCHLUSS DES SÜDTEILS DER WARBUGER BÖRDE. VERGLEICHBAR STRUKTURIERTES NORDHESSISCHES UND OSTWESTFALISCHES BERGLAND). IHRE AUSSAGEN SIND DAHER (MIT ENTSPRECHENDEM VORBEHALT) FÜR DIE PROBEFLÄCHE WOHL EHER ZUTREFFEND. WIE DIE V.A. AUF GRUNDLAGE VON UNTERSUCHUNGSERGEBNISSEN ORNITHOLOGISCHER ARBEITSGEMEINSCHAFTEN MIT BEOBACHTUNGSSCHWERPUNKTEN IM EINE ANDERE LANDSCHAFTSSTRUKTUR AUFWEISENDEN RHEIN- UND MÜNSTERLAND ERSTELLTE ROTE LISTE NORDRHEIN-WESTFALENS. DIES VERDEUTLICHT AUCH NOCH EINMAL DIE PROBLEMATIK VON ALLGEMEINEN BEWERTUNGEN Z.B. ÜBER VERFAHREN NUR AUF GRUNDLAGE DES GEFÄHRDUNGSGRADES (WIE VON BERNDT, HECKENROTH & WINKEL 1978 VORGESCHLAGEN) DIE FÜR "WERTUNGSEBENEN" VON GEBIETEN IM REGIONALEN RAHMEN WIE "PROVINZ, LAND- ODER STADTKREIS" VON DEN ROTEN LISTEN DER BUNDESLÄNDER NICHT IMMER UNEINGESCHRÄNKT GELEISTET WERDEN KANN. FÜR SOLCHE BEWERTUNGSVERFAHREN NOTWENDIGE UND ZU FORDERNDE WIRKLICH "REGIONALE. Z.B. NATURAUMBEZOGENE "GEFÄHRDUNGSKATASTER" FÜR DIE O.G. EBENEN, LIEGEN ABER HEUTE IN DEN WENIGSTEN FÄLLEN SCHON VOR.
4.3 | Zusammenfassende Bewertung und Folgerungen für mögliche Maßnahmen zur Gebietssicherung und Entwicklung aus ornithologischer Sicht |
Als einem der letzten, insbesondere großflächigen Niedermoore im Kreisgebiet, z.B. neben dem durch verschiedene Eingriffe stark beeinträchtigten "Flachmoor an der ehemaligen Satzer Mühle" bei Bad Driburg (Runge 1960, Brinkmann 1978), kommt dem "Körbecker Bruch" für den Kreis Höxter wie Südostwestfalen auch im Bereich seiner Avifauna eine hohe Bedeutung zu, die eine Ausweisung als Naturschutzgebiet rechtfertigen (vgl. 4.1/4.2):
Es weist die artenreiche Avifauna eines "vielfältigen Mosaikbiotops" auf, welches sich mehr oder weniger isoliert von der auch in ihrer Vogelwelt verarmten Bördenlandschaft, durch eine lokal große Vielfalt abhebt.
Es findet sich das vollständige "Arteninventar" der stark genutzten "Kulturflächen", deren Lebensgrundlagen bei Bewirtschaftungsintensivierung (mit Nivellierung letzter extensiver/nicht genutzter Strukturelemente wie Raine, in Ackerfluren eingeschlossene Wiesen, Feldgehölze siehe z.B. Peitzmeier und Simon 1978) weiter eingeengt werden. Für diese Arten (z.B. Grauammer, Rebhuhn, Wachtel) wie die gesamte Lebensgemeinschaft kann das "Bruch" bei entsprechender Nutzungsstruktur (s.u.) eine wichtige Funktion als "Rückzugsraum" (vgl. Reichholf 1973 a, b) wahrnehmen.
Im Untersuchungsgebiet kommt eine Anzahl lokal wie regional seltener Vogelarten in noch stabilen Populationen vor (i.B. Braunkehlchen, Wiesenpieper), welche typische Vertreter einer "Vogelgemeinschaft" einer extensiv genutzten Kulturlandschaft mit vorherrschend mehr oder weniger feuchten Grünlandbereichen darstellen, die als insgesamt charakteristische Avizoenose der Probefläche anzusehen ist.
Das Körbecker Bruch bietet Brutmöglichkeiten für v.a. in der Bördenlandschaft sonst nahezu fehlende, euryöke Arten der auch regional wenig verbreiteten Feuchtbrachen/Röhrichte in tw. hoher Siedlungsdichte (Rohrammer, m. Einschr. Feldschwirl, Sumpfrohrsänger). Als seltene und bestandsbedrohte "Charakterart" der flächenmäßig beständig zurückgedrängten, eigentlichen Niedermoorvegetation (v.a. Seggenrieder, extensive Feuchtwiesen) brütet noch die Bekassine (bei früherer, größerer Ausdehnung der o.g. Vegetationsstrukturen - noch vor ca. 5 J. - in mehreren Paaren, Jürgens mündl.).
Bei seiner inselartigen Lage in der ausgeräumten Börde kommt dem Bruch eine wichtige Bedeutung als Rastplatz/Nahrungsrevier für Durchzügler zu; neben von den verschiedenen Strukturangeboten z.B. der Ried- und Röhrichtflächen "provitierenden" Arten gilt dies besonders für die Gruppe der Limikolen auf den im Frühjahr und Herbst bei hohem Grundwasserstand in Teilen flach überstauten Grünlandflächen (siehe hierzu Übersicht in Tabelle 1).
Die vorhandenen Standortbedingungen und die »ausreichend große« Fläche (PF=85 ha) bieten gute Entwicklungsmöglichkeiten für eine Biotopoptimierung gerade auch für die Avifauna der Feuchtgebiete (hier: offenes, extensiv bewirtschaftetes Niedermoor). Bei der für ein Naturschutzgebiet "Körbecker Bruch" anzustrebenden Pflegeplanung steht dabei die Sicherung und "Verbesserung" der hydrologischen Verhältnisse an 1. Stelle (s.a. Heldt 1981). Eine Arealausweitung der ursprünglichen Niedermoorvegetation und in ihrer Folge auch von den daran angepassten, z.Zt. vorkommenden Brutvögel (s. 4.1/Tabellen 2 u. 3), bzw. eine mögliche (Wieder-) Ansiedlung weiterer, für den Lebensraum typischer Arten (s.u.) ist nur bei ausreichend hohen Grundwasserständen möglich. Diese sollten durch das Schließen der offenen Entwässerungsgräben (im Nordteil - d.h. auch Aufgabe ihrer Räumung!) und der übrigen Drainagerohre im gesamten Bruchbereich; durch die umgebenden, höher gelegenen Ackerflächen bei günstigen topographisch-morphologischen Verhältnissen; wieder angehoben werden. Eine Abflußverstärkung v.a. durch den unterhalb des Bruchs bei Körbecke inzwischen ausgebauten Vombach sollte durch den Einbau von Sohlschwellen und Stauwehren (u.a. am südlichen Gebietsrand mit der Einmündung der u.U. "regulierbar abzuschottenden" Hauptdrainage) verhindert werden.
Die für die vorherrschenden mäßig intensiv genutzten Grünlandflächen wie die inzwischen brachgefallenen Feuchtwiesenteile mit den dort zurückgedrängten, seltenen Niedermoorarten (s. Heldt 1981) aus floristisch / vegetationskundlichen Gründen zu fordernde Wiederaufnahme bzw. Überführung in eine extensive Bewirtschaftungsweise (s.u.), wird auch für die ebenfalls zu erhaltende "Avizoenose der Wiesenvögel" mit ihren dabei zu berücksichtigenden Lebensraumansprüchen eine sehr wichtige Bedeutung haben.
Ein Beispiel der erfolgreichen "Biotopgestaltung für Wiesenvögel" gibt Beintema (1975) in den "Wiesenvogelschutzgebieten" der charakteristisch ausgedehnten "Grünland-Landschaften" der Niederlande. Seine Erfahrungen können z.T. modifiziert, im Grundsatz auch für den wesentlich kleinräumigeren, in seinen Strukturgegebenheiten aber vergleichbaren Landschaftsausschnitt des "Körbecker Bruchs" aufgegriffen werden. Grundsätzlich die optimalsten Wiesenvogelschutzgebiete sind solche Grünlandbereiche mit ausgesprochen feuchtem Charakter, v.a. winterlichen Überschwemmungen und einer "altertümlich extensiven Bewirtschaftung" (Beintema 1975). Zur "Sicherung und Entwicklung" des Brutbestandes (dort in erster Linie der 6 wichtigsten Wiesenlimikolen; in diesem Fall von Kiebitz, Bekassine als Teil der o.g. Gruppe sowie Schaffung von Ansiedlungsvoraussetzungen z.B. für den bedrohten Wachtelkönig, bzw. Stabilisierung und Optimierung der Brutmöglichkeiten der "Feuchtwiesen-Kleinvögel" wie Braunkehlchen, Wiesenpieper, Schafstelze bzw. der meisten übrigen in den "Wiesen und Weiden" z.Zt. vorkommenden Arten vgl. Tabelle 3) lassen sich dabei die folgenden, wesentlichen Maßnahmen / Wirtschaftweisen zusammenfassen:
Wiedervernässung der Grünlandflächen mit optimalen (Grund-) Wasserstandverhältnissen im Winter (allg. Zeit der Vegetationsruhe) an der Erdoberfläche; in der zweiten Märzhälfte ca. 50 cm unter Flur.
"Heuwiesennutzung" mit 1x jährlicher Mahd, nicht vor der zweiten Jahreshälfte (z.B. erst ab August/September).
Verbot jeglicher, mechanischer Landarbeiten bzw. des Einsatzes von schweren Maschinen, insbesondere während der Brutzeit (z.B. zwischen Anfang März und Mitte Juli).
Untersagen der Verwendung von allen Pestiziden (i.B. Herbizide) bzw. (Kunst-) Dünger.
Die spezifischen Biotopansprüche, z.B. der für diese Bereiche charakteristischen Bekassine (ausreichende Deckung der Vegetation am Brutplatz für Vogel und Gelege, welche aber auch nicht zu hoch werden darf Glutz v. Blotzheim 1977) sind auf den im o.g. Sinn unterhaltenen Flächen optimal erfüllt.
Aus Gründen der Entwicklung der Strukturvielfalt mit Nischenangeboten für weitere Feuchtgebietsarten wäre aus ornithologischer Sicht auch die planvolle Anlage weiterer, kleinerer, perennierender Gewässerflächen durchaus wünschenswert (siehe u.a. die Auswirkung des vorhandenen, in Anlage/örtlicher Lage/Gestaltung und Nutzung jedoch wenig gelungenen Beispiels!).
Wie die Summe der inzwischen vorliegenden Erfahrungen und Beispiele von Gewässeranlagen (Wiedervernässungen/Anstauungen) aus Schutzgebieten in unterschiedlichen Landschaftsräumen, mit verschiedenen, aber auch dem "Bruch" vergleichbaren Ausgangsbedingungen zeigt, können somit verhältnismäßig rasch Lebensmöglichkeiten für an offene (Flach-) Wasserzonen und sich daran anschließende, spontan entwickelte Seggen- und Binsenrieder bzw. Röhrichte angewiesene Anatiden, Rallen, Rohrsänger u.a., geschaffen werden ( vgl. hierzu z.B. "Rhäden von Obersuhl" /50 ha, d.Hess. Minister f. Landwirtschaft u. Umwelt 1978; "Rieselfelder Münster" /233 ha, Ber.Dtsch.Sekt. 18/1978; Rauhensee /4,5 ha, Löb 1981; allg. Zusammenfassungen bei Thielke 1975, Wildermuth 1978). Die Funktion als Nahrungs- und Rastbiotop ließe sich dadurch z.B. für bestimmte, z.Zt. mangels geeigneter Bereiche noch zurücktretende Durchzügler wie Anatiden erweitern, wie v.a. auch für die Gruppe der Limikolen, welche als optimale Nahrungsflächen Flachwasserbereiche (T=1-10 cm) mit lückigen, jedoch deckunggewährenden Pflanzenbeständen und freien Schlammflächen benötigen (Glutz v. Blotzheim 1977), verbessern.
Die dabei u.U. aufgeworfenen Konflikte zwischen den verschiedenen, "konkurrierenden" Schutzinteressen (vegetationskundlicher-/avi-/faunistischer Art) formuliert z.B. Görs (1977) dahingehend, daß in Feuchtgebieten mit hohem Natürlichkeitsgrad durch die Schaffung neuer Wasserflächen ein wesentlicher Schutzgrund (die o.g. Natürlichkeit) reduziert wird (s.a. Schnedler 1981 - Bauer. 1981). Sie können m.E. bei rechtzeitigen, die verschiedenen, wie durchaus auch deckungsgleichen Anregungen und Vorstellungen aller Bereiche berücksichtigenden Überlegungen, gerade bei der Flächengröße (s.o./z. vgl. "Rhäden"=50 ha) und den vorhandenen, in jedem Fall pflegebedürftigen "Halbkulturformationen" vorab gelöst werden. Ein notwendiger Pflege- und Gestaltungsplan sollte daher auch nicht die Zielsetzung verfolgen, ein Schutzgebiet mit "rein ornithologischem oder botanischem Schwerpunkt" zu schaffen!
Im konkreten Fall des "Körbecker Bruchs" bedeutet dies, unter Aufgreifen z.B. der Anregungen Schnedlers (1981) für die Frage der (Klein-) Gewässeranlage (problematisch insbesondere in besser wieder in eine extensive Bewirtschaftung zu übernehmende Nassbrachen - vgl. das bestehende Bsp./ Karte 1) wie möglicher Anstauungen von offenen Wasserflächen, das Prinzip einer planvollen, d.h. allmählichen Standortänderung in einem schrittweise zu verwirklichenden, langfristigen Konzept zu berücksichtigen. Für eine Gewässeranlage sollten daher an erster Stelle die heute schon floristisch am stärksten verarmten, entsprechend ihrer aktuellen auch avifaunistisch geringen Bedeutung im Verhältnis weniger schutzwürdige Bereiche (z.B. intensiv genutzte Wirtschaftsgrünlandflächen, Standweiden frischer Standorte) nach einer aktuellen vegetationskundlichen Bestandsaufnahme wie aufgrund der gewonnenen Verteilung des floristisch schutzwürdigen "Inventars" (Heldt 1981) vorgesehen werden. Dabei kann eine Bodenabschiebung in das Grundwasser als erste Möglichkeit der Wasserflächenschaffung zunächst beispielhaft erprobt und eine alternative, dauerhafte Überstauung weiterer Teilflächen z.B. durch zu erwartende Grundwasseranstiege bei Drainagestopp (u.U. auch dem Vombachaufstau) langfristig verfolgt und geprüft und nach der Entwicklung der ersten Beispiele wie v.a. auch des Gesamtschutzgebiets aus botanischer Sicht angestrebt werden.
Vorteile ergäben sich daraus auch für die Realisierung der Pflegepraxis (lx jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes) der ausgedehnten Grünlandflächen, wenn begrenzte Teilbereiche in Verbindung mit den einmal angelegten Wasserflächen wie diese zunächst einer natürlichen Entwicklung überlassen werden könnten. Das von ornithologischer Seite anzustrebende Ziel einer Verbesserung i.B. auch der Rastplatzfunktion (s.o.) ließe sich somit ebenfalls zuerst erreichen ohne die infolge der eintretenden Vegetationsänderungen dem botanischen Schutzzweck entgegenstehenden, für die Avifauna (v.a. Limikolen) aber optimalen ausgedehnten, dauerhaften Überstauungen (vgl. z.B. "Rieselfelder", Ber.Dtsch.Sekt. 18/1878) sogleich verwirklicht wären. Eine bei großflächiger Nutzungsaufgabe des Grünlandes langfristig zu erwartende Ausdehnung von Gebüschflächen (je nach Grundwasserstandsverhältnissen mit mehr oder weniger dominierenden Weidenarten) sollte auch aus ornithologischer Sicht flächenmäßig begrenzt werden.
Bei ihrem Angewiesensein auf zusammenhängende, offene Flächen entsprechender Ausdehnung, welche weitgehend frei von höheren Strukturen insbesondere geschlossenem Gehölzbewuchs sind (Glutz von Blotzheim 1977), würde auch jegliche weitere (Wege-) Erschließung für die Avifauna nur wachsende Beeinträchtigungen durch eine erhöhte "Störungsfrequenz" mit sich bringen. Sie ist daher wie eine starke jagdliche Nutzung (v.a. diejenige auf "Wasservögel" eine durch andere Gestaltungsmaßnahmen gerade zu fördernde Gruppe) mit ihren nachgewiesenen, negativen Folgen i.B. des "Vertreibungseffekts" (vgl. Reichholf 1975) in einem Naturschutzgebiet aus ornithologischer Sicht nicht, bzw. nur sehr eingeschränkt (z.B. in der Form einer weiteren Bejagung anderer Niederwildarten wie Reh und Feldhase) unter Berücksichtigung der für die Vogelwelt besonders kritischen Brut- und Hauptdurchzugszeiten zu befürworten.
Möglichkeiten zur Entwicklung von Nischenangeboten für die angesprochene Avifauna der Hecken und Feldgehölze böten sich bei der an den Gebietsrändern/Geländekanten zu den umgebenden Ackerflächer v.a. zur Verminderung des Dünger-/Pestizideintrags anzustrebenden Anlage von mehrreihigen Gehölzschutzstreifen (Lüttmann 1979). Zu überlegen wäre schließlich auch eine möglichst differenzierte "Regeneration" der von den Gebietsrändern auf Niedermoorstandorte "vorgedrungenen", wegen ihrer morphologisch-standortlichen Einheit in ein Naturschutzgebiet einzubeziehenden Ackerflächen. Neben einer Rücküberführung in wieder extensiv zu bewirtschaftendes Grünland (v.a. der direkt an die wenig ausgedehnten,
Aus dieser Überlegung heraus sollten auch Teilbereiche der mäßig intensiv genutzten Mähwiesen, die aktuell nicht die hohe floristische Bedeutung der Nassbrachestadien aufweisen, durch eine "mehr oder weniger begrenzte", natürliche Sukzession (ohne oder nur geringe Pflegeeingriffe wie eine Mahd in mehrjährigem Abstand) die derzeitigen Strukturverhältnisse der heutigen ,,Ried- und Röhrichtflächen weiterhin in einer Form bewahren. Es würde damit die gesamte Avizoenose dieser Bereiche erhalten (vgl. Tabelle 2); eine "radika1e Standortänderung" zur reinen (wenn auch extensiven) Mähwiesennutzung hätte für die Vielfalt der (Avi-)Fauna letztlich auch nachteilige Auswirkungen.
Bei der Vielzahl der verschiedenen aufgezeigten Pflege- und Entwicklungsmöglichkeiten allein aus ornithologischer Sicht erscheint es sinnvoll, bei der Aufstellung eines umfassenden Gesamtkonzepts, der möglichen Realisierung einzelner Vorschläge, wie der Frage
Für den Bereich der Ornithologie wäre die Möglichkeit der Einrichtung einer "Daueruntersuchungsfläche" (als Beispiel eines extensiv genutzten Kulturlandschaftsausschnittes auf einem Niedermoorstandort) zur Dokumentation der Veränderungen und Entwicklungen der Avifauna (z.B. nach möglichen Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen), wie der langfristige Vergleich mit der umgebenden, "charakteristischen Bördenlandschaft" (s. Peitzmeier und Simon 1978) anstrebenswert; hiermit könnten einzelne Themen zur Klärung weiterer syn- wie autökologischer Fragestellungen aufgegriffen werden, die auch in der Ornithologie in vermehrter Zahl notwendig sind (Erz 1978).
In einem 85 ha großen Niedermoorbereich in der Warburger Börde bei Borgentreich mit überwiegend mehr oder weniger feuchten Grünlandflächen wurde 1979 die Siedlungsdichte der Brutvögel ermittelt. Die festgestellte Gesamtabundanz beträgt hierbei 11,6 P/10 ha. Es konnten 26 Brutvogelarten in 99 Brutpaaren nachgewiesen werden, wobei die Dominanten Feldlerche - Rohrammer - Sumpfrohrsänger - Braunkehlchen -Wiesenpieper - Goldammer mit 66 Brutpaaren rund 2/3 des Gesamtbrutbestandes ausmachen. Für die wichtigsten, unterschiedlich strukturierten Unterflächen (Wiesen u. Weiden, Ried- und Röhrichtflächen) wurden bereinigte Abundanzen der Ganzsiedler errechnet. In einem Vergleich mit anderen Siedlungsdichteuntersuchungen aus entsprechenden Gebieten und der näheren Umgebung u.a. über weitere statistische Parameter (relative Artenzahl, Diversität, Dominanzindex ..) wird die Probefläche als reichhaltiges Mosaikbiotop mit einer im Vergleich zum Umfeld lokal hohen Vielfalt beschrieben. Das Bruch wird insgesamt von den typischen Vogelgemeinschaften der Wiesen und Weiden wie der
Für verschiedene Hinweise und Anregungen danke ich Frau E. Heldt, Warburg, den Herren W. Vieth, Borgentreich, J. Lüttmann, Lage, der auch die Fotos zur Verfügung stellte und Herrn K. Preywisch, Höxter, der die Anregung zu dieser Arbeit gab.
Kartenunterlagen:
Topographische Karte 1:25 000, Blatt 4421 Borgentreich
Deutsche Grundkarte (Luftbildkarte) 1:5000, Blatt 4421-15/16/22 Körbecker Bruch/Alt-Marienburg/Körbecke (Luftaufnahme April 1972)
Bodenkarte auf Grundlage der Reichsbodenschätzung 1:2500, Gemarkung Borgentreich und Körbecke
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Nachtrag:
Deutsche Sektion des Internationalen Rates für Vogelschutz, 1977: Rote Liste der Vögel (Aves) in der Bundesrepublik Deutschland, Naturschutz aktuell 1: 14-16
Landesanstalt für Ökologie, Landschaftsentwicklung und Forstplanung NW, 1979: Rote Liste der in Nordrhein-Westfalen gefährdeten Pflanzen und Tiere. Münster: 109 S.
Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland - Institut für angewandte Vogelkunde, 1980: Rote Liste der bestandsgefährdeten Vögel in Hessen: 4 S.
Manfred Smolis, Kleine Fischerweide 10, 6520 Worms
Abb.2 |
Ausschnitt der heute charakteristischen Bördenlandschaft In der flachwelligen Ebene prägen ausgedehnte Ackerschläge, die sich aus mächtigen Lößablagerungen entwickelten, fruchtbaren Parabraunerden. Nur selten sind einzelne, das Landschaftsbild bereichernde Gliederungselemente wie die Pappelreihe im Hintergrund erhalten. |
Abb.3: Wiesenpieper (Anthus pratensis)
Abb.4: Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
Abb.5: Sumpfrohrsänger (Acrosephalus palustris)
Abb.6: Abb.6: Schafstelze (Motacilla flava)