Ungewöhnliches aus unserer Pflanzen- und Tierwelt130 (1) Die Mauerraute, Asplynium Nachruf! Diese war 1981 noch vorhanden, 1982 nicht mehr (P). 131 Cardamine hirsuta. Zum Eindringen des Viermännigen (Behaarten) Schaumkrauts in unseren Raum eine Ergänzung (s. PREYWISCH,1977, Botanik für Besserwisser; Kreis Höxter-Mitteilungsblatt des Kreisheimatpflegers, Heft 14, 30-55): K.LEVEJOHANN, Göttingen Ciconia nigra. Der Schwarzstorch im Kreise Höxter. "Heute, am 18.VII.62 um 17.00 Uhr, sah ich auf der Koppel am Haksbach unterhalb des Waldteiles 'Kleiner Kiel' einen alten Schwarzstorch auf ca. 50 m nahe der Straße nach Holzhausen. Es war eine große Freude für mich, diesen so seltenen, schönen Vogel einmal wieder zu sehen." (F.-J.v.Voss, Brakel, früher Mecklenburg, schriftl.) Juli 1962: Zwei bis vier Tage 1 Schwarzstorch bei den "Sieben Quellen" im Sengental (Benning, Dr. Kossmann, Brakel, mdl. Herbst 1962) Juli 1962: Von Brakel fuhren Interessierte zur Brucht, um den Schwarzstorch anzusehen (Rektor Micus, Brakel, nach Umfrage bei Trophäenschau 1963 mdl.) Sommer 1962, aber vor Mitte Juli: 1 Schwarzstorch von Weber sr. zwischen Hohehaus und Fürstenau gesehen (Weber jr., Höxter, nach Umfrage bei Trophäenschau 1963 mdl.) (Die ersten drei Angaben beziehen sich fast auf den gleichen Raum in den Meßtischblatt-Vierteln 4221/1 zu 4221/2 und damit fast sicher auf das gleiche Tier, die vierte wahrscheinlich auch - 4121/41) 8. Juli 1965: 2 Schwarzstörche zeigten im Revier Trier, Abt. 107/-108 (4122/1) balzflugähnliches Verhalten (Förster Krato, Stahle, mdl.; am übernächsten Tag vergeblich gesucht, Peitzmeier und Preywisch) 27. Juni 1972: 2 Altvögel über einem größeren Waldgebiet im Regierungsbezirk Detmold ( OFM Wahl, H.Wolf in Sammelbericht im Anthus 9 (4): 91; laut mündlicher Auskunft handelt es sich um das Waldgebiet nordöstlich von Steinheim, Kreis Höxter, 4020/4 und 4120/2) MEBS 10. September 1975: 2 Ex. bei Scherfede (Koch in Sammelbericht im Alcedo 3 (3); 49; 4420/3) MEBS Juli 1977: Innerhalb von zwei Wochen sahen Dr. Horn dreimal und der Gewährsmann zweimal 1 Schwarzstorch unterhalb des Papenstiegs westlich Beverungen; jedesmal abends - zuerst Höhe Judenfriedhof (4322/1), dann Richtung Roggenthal (4321/4), das letzte Mal Richtung Westen abgeflogen (H.H.Behre, Höxter, tel.) 132 Juli/August 1978: 4 Ex. etwa acht Tage lang bei Erwitzen, Kr. Höxter - 4220/2 (Förster Stamm, Erwitzen, mdl.) MEBS 29. August 1978: 5 Schwarzstörche fallen nachmittags in der Lüre bei Höxter-Corvey ein (FM v.Chappuis, Höxter, tel.) 31. März 1979: 1 Ex. bei Himmighausen - 4120/3 (Stratmann in Sammelbericht im Charadrius 17 (1)???29) MEBS Sommer 1979: 1 Ex. bei Steinheim (D.Kreienmeier, briefl.) MEBS August 1979: 1 Ex.zw.Siddessen u.Niesen (W.Limpinsel, tel.) M. 27. Juni 1960: 1 Ex.bei Neuenheerse (E.Werntze, briefl.) MEBS 1980: Förster Günther, Forsthaus Jägerpfad, Stadtwald Warburg, hat im Wäschebachtal (4419/4) 1980 insgesamt dreimal durchziehende Schwarzstörche gesehen, 1x1 Ex., 1x3 Ex. und 1x2 Ex., genaue Daten hat er leider nicht notiert (mdl.21.11.80) MEBS 8.-21.August 1981: 1 immat.Ex. am Emdebach südlich Erwitzen mehrfach gesehen(4220/2) (Förster Stamm, Erwitzen,tel.) MEBS 11.September 1981: 1 immat. Ex. im gleichen Bereich (R. Mellwig, K. Preywisch, Höxter) Herrn Dr. Th. Mebs, Essen, danken wir für seine Angaben! Grusgrus. Herbstzug 1981 der Kraniche im Kreis Höxter.
(Zugrichtung SW ist nicht besonders vermerkt.) 133 Nucifraga caryocatactes. Der Tannenhäher kann bei uns in zwei Unterarten auftreten. Die dünnschnäblige ist in Ostrußland und Sibirien daheim und fällt alle paar Jahre im Winter invasionsartig bei uns ein. Die dickschnäblige brütet unter anderem auch in den deutschen Mittelgebirgen. Sie hat sich (SCHERNER 1980) spätestens 1950 im Hochsolling mit einigen Brutpaaren angesiedelt. In unserer Tabelle sind die Zahlen der Tiere, die im Raum Höxter beobachtet wurden, in Zehntagesabschnitten zusammengefaßt. Es handelt sich nur um Sichtbeobachtungen. Angaben der Gewährsmänner über die Schnabeldicke blieben unberücksichtigt, da sie sich oft widersprachen. Die Unterstreichungen geben Meldungen, über die Nahrung wieder: "unterstrichen" bedeutet Haselnüsse, "doppelt unterstrichen" heißt Schnirkelschnecken (Oepaea). In früheren Jahren tauchten dünnschnäbelige Invasionsgäste nur von September bis Januar auf. Die wohl bisher stärkste Invasion 1968/69 beanspruchte fast die doppelte Zeit (PEITZMEIER 1979). Danach wurden deutliche Einflüge nur noch von Herbst 1972 und 1977 bekannt. Bei unseren Beobachtungen aus den anderen Jahren handelt es sich dann wohl um Nahrungssucher aus dem Solling. "Da die Hasel in näherer Umgebung der Solling-Brutplätze fehlt, unternehmen die Vögel besonders August-November regelmäßige Sammelflüge in die Dörfer des Zentralsolling und in die Tief lagen, z.T. wohl bis an die Weser." Das Auffallendste an unserer Tabelle sind die Junibeobachtungen am Schluß. Wir zitieren noch einmal SCHERNER: "Tannenhäherfamilien lösen sich meist schon im Juni oder Juli auf". Das stimmt zu der Beobachtung von Dr. KERSTEN, Höxter, bei den beiden Vögeln von Anfang Juni 1981: "Nach der Färbung ein Alt- und ein Jungvogel" KP Tannenhäher-Meldung unseres Mitglieds Fritz-Jürgen von Voss
Literatur: PEITZMEIER, J.(1979): Avifauna von Westfalen, 2.unveränderte Aufl. mit Ergänzungen, Abhandlungen aus dem Landesmuseum für Naturkunde zu Münster in Westfalen,41, Heft 3/4, 576 S. SCHERNER, E.R. (1980): Vogel und Umwelt im Solling, Göttingen, 240 S.,12 DM, Bezug durch DBV-Kreisgruppe Göttingen, Am Kalten Born 2, 5400 Göttingen. 134 |